Weiter geht es mit den selbstgemachten Non-Food-Artikeln: Nach den ganzen Kosmetika und dem Waschsmoothie (oder dem Wäschemousse) kam das Spülmittel. Wie immer war im Hinterkopf der Gedanke: Blöd, so viel Plastik, das muss doch anders gehen. Die Inhaltsstoffe sind nicht ohne, wobei ich hier echt keine Ahnung habe, was eigentlich alles im Spüli drin ist. Mit Bio-Spülis bin ich auch nie so ganz glücklich, ein paar davon taugen gar nichts, während die gleichzeitig ganz schön viel kosten. Andere wiederum sind okay, aber wieso gibt es hier nicht einfach Nachfüllkonzentrate oder Zapfstellen? Es nervt. Auch, wenn das Plastik inzwischen oft aufbereitet ist, bleibt es immer noch Plastik, das hinterher im Müll landet. Die ganze Energie, die es dazu braucht, könnte man sich sparen, könnte man so was Simples wie Spülmittel einfach nachfüllen. Kann ja nicht so schwer sein, sein eigenes Fläschchen mitzubringen oder wenigstens Konzentrate zu verdünnen.
Selbstgemachtes Spüli: Klappt das?
Es bot sich daher an, auch hier zu experimentieren: Klappt das mit dem selbstgemachten Spüli überhaupt? Mit Kernseife & Co habe ich schon mal herumgespielt, mit einem eher mäßig zufriedenstellenden Ergebnis. Ein festes Spülstück wollte ich nicht, da ich dazu auch wieder andere Inhaltsstoffe hätte kaufen müssen. Außerdem scheint mir die Handhabung nicht so unkompliziert zu sein wie mit flüssigem Spüli. Da der Mann außerdem nicht an meine selbstgemachten Sachen aus der Hexenküche glaubt, wird das wieder damit enden, dass das Teil vom Mann nicht benutzt wird und der wieder Spülflaschen nachkauft, was das Experiment ad absurdum führen würde.
Ja, also schnell mal in meinen derzeitigen Lieblings-DIY-Blog gespickelt und dann das Rezept gefunden. Das habe ich mehr oder minder eins zu eins übernommen, nur, dass ich mir die ätherischen Duftöle und die Farbe gespart habe. Wozu auch? Ich bin froh, wenn es nicht nach irgendwelchen künstlichen Sachen riecht und meinem Spül ist es egal, welche Farbe das Zeug hat. Beim nächsten Mal würde ich hier vielleicht noch Aloe-Vera-Extrakt hinzugeben, damit es etwas hautschonender ist. Und ja, ich kann euch verraten: Es spült wie normales Spüli auch.
Yay, es funktioniert! Sehr gut sogar (finde ich jedenfalls)
Und bevor jemand fragt: Ja, es ist “Chemie” drin (was für eine blöde Beschreibung, da alles Chemie ist, aber was solls) Es ist ein (Zucker)Tensid drin, natürlich, sonst würde es gar nicht funktionieren. Aber es ist nicht auf Erdölbasis, verhältnismäßig hautschonend und vergleichsweise gewässerschonend. Und da ich immer sehr wenig Spüli brauche, da ich an die Kraft des Einweichens glaube, passt das schon. Und ja, natürlich kommt auch das in Verpackungen. Aber da ich wenig brauche und aus den Grundstoffen auch andere Sachen mache, gibt das am Ende insgesamt weniger Müll.

Ich habe mir hier erlaubt, lediglich ein Viertel der Menge herzustellen: Es geht ohnehin ratzfatz und ist schnell wieder nachgemacht und zum zweiten möchte ich nicht, dass es mir schlecht wird, wenn es zu lange steht.

Spüli
Zutaten
- 50 g Zuckertensid (Coco Glucosid)
- 125 g destilliertes Wasser
- 10 Tropfen Biokons
- 1/2 TL Xanthan
- 1/4 TL Zitronensäure
Anleitungen
- Alles in einen Becher abwiegen und zusammenmischen. Das geht mit dem Handrührgerät oder dem Zauberstab wunderbar, ich denke aber, es würde auch mit der Hand gehen. Aber Achtung: Zu viel Schwung und zu hohe Stufe beim Mixen führen zu viel, viel Schaum.
- In eine leere Spüli-Flasche abfüllen und zwei Tage stehen lassen, bis der Schaum sich gesetzt hat.