Ich liebe Kalender. Vielleicht liegt es daran, dass ich gerne Listen schreibe und plane. Nicht, dass ich mich daran halte, der Himmel bewahre. Dazu bin ich zu chaotisch. Aber ein schöner Kalender an der Wand oder in der Hand ist was Feines. Übrigens kann mir der ganze elektronische Kram gestohlen bleiben, ich brauche die visuelle Komponente. Ein schön gestalteter Kalender an der Wand oder ein ebenso schön gestalteter Jahresplaner, der dazu einlädt, hineinzuschreiben und das Jahr zu verplanen: Das sind die richtigen für mich 🙂 Übrigens finde ich auch, wie wahrscheinlich die meisten von euch, dass ein Kalender ein ideales Geschenk ist, wenn man mal wieder keine Ideen hat oder die Verwandtschaft/Freunde mit den eigenen Bildern erfreuen will. Worauf ich hinaus will: Ich möchte euch gerne ein paar zwei schöne Möglichkeiten vorstellen, wie ihr Kalender mit euren eigenen Fotos erstellen könnt.*
1. Wandkalender mit Calvendo
Letztes Jahr bin ich über Calvendo gestolpert und habe gleich mir einen Kalender geklöppelt. Es ist aus Zeitgründen nur bei dem einen Kalender geblieben, der hier bei mir an der Wand prangt und mir sehr gut gefällt; zumindest die Druckqualität. Die Fotos würde ich heute anders wählen.
Da es letztes Jahr gar nicht so schlecht gelaufen ist, bastle ich zur Zeit an einigen weiteren Kalendern, die wahrscheinlich nächste Woche veröffentlicht werden. Ihr seht: Ich bin grade wieder voll im Kalenderfieber.
Vorteile:
- Das Schöne bei Calvendo ist, dass die Möglichkeit besteht, die erstellten Kalender nicht nur im Internet über die portaleigene Internetseite zu verkaufen, sondern man kann ihn in den Buchhandel bringen. Mit ISBN-Nummer und allem.
- Die Herstellung ist relativ einfach, da der Vorgang ist selbsterklärend ist.
- Im Prinzip ist dieser Print-on-Demand-Anbieter ideal, wenn man nicht nur darauf abzielt, seine Bilder zu verkaufen, sondern auch darauf, sie unter eigene Freunde und Verwandte zu bringen (Stichwort: Bestellvorgang und Versandkosten).
Nachteile:
- Die Jury, mit der man sich nicht selten ein fröhliches Ping-Pong-Spiel liefert, jede Menge nachbessert um am Ende eventuell trotzdem eine Ablehnung zu kassieren. Aktuell ist es bei mir ein Kalendertitel, der der Jury partout nicht gefallen mag. Und das schon seit vier emails. Zum Glück sind alle Parteien geduldig, denn jeder will einen schönen Kalender haben.
- Ein zweiter Nachteil: Da die Ansprüche relativ hoch sind, haben Fotografieeinsteiger oft das Nachsehen. Ich weiß noch, dass mir als totale Anfängerin (was noch gar nicht so lange her ist) meine Fotos gut gefallen haben. Klar, man ist auch kritisch, aber der eigene Blick entwickelt sich erst mit den fotografischen Fähigkeiten, sonst würden wir alle wahrscheinlich gleich frustriert aufgeben. Fotos, die mir damals als gelungen erschienen, würde ich heute natürlich nicht mehr mit der rosaroten Brille betrachten und ebensowenig tut das die Jury im genannten Kalenderverlag. Aber es ist trotzdem eine Enttäuschung fürs Ego.
Alternative: Um trotzdem noch in den Genuss eines Kalenders zu kommen und das Gefühl zu haben, dass die Arbeit nicht umsonst war, gibt es hier die Möglichkeit, den Kalender nicht für den Verkauf freizugeben, sondern einfach für sich selber zu bestellen. Der Nachteil hier: Falls der Kalender an Freunde und Verwandte ausgeteilt wird, kommen die Umstände mit dem Versand auf einen zu. Für diesen Fall gibt es aber noch jede Menge anderer Anbieter, wenn man also gar nicht vorhat, den Kalender zu veröffentlichen, gibt es noch hunderte Alternativen – denn Calvendo ist nicht ganz billig, sondern man muss für die Druckqualität und die schönen Layoutvorlagen etwas tiefer ins Portemonnaie greifen als z.B. bei Vistaprint oder Cewe.
2. Buchkalender mit Blurb
Noch lieber als Wandkalender, die keine andere Funktion haben als an der Wand zu hängen, hübsch auszusehen und einem den Wochentag zu verraten, mag ich Journale, in die ich hineinkritzeln kann. Ich habe mich vor zwei Jahren durchs Internet gewühlt, um einen Anbieter zu finden, der fix-und-fertige Vorlagen bietet, die man nur noch mit eigenen Fotos füllen muss. Der einzige, den ich damals gefunden habe, war Blurb. Bei der aktuellen Suche vor zwei Tagen bin ich ebenfalls nur bei dort fündig geworden. Sonst heißt es: Lass es sein oder mache es komplett selbst. (Und man möge mir das Foto, das ich zur Illustration verwendet habe, verzeihen). Auch hier ist die Herstellung mit der firmeneigenen Software, die im Gegensatz zum obigen Hersteller nicht online funktioniert, sondern heruntergeladen werden muss, unkompliziert.
Vorteile:
- Blurb bietet, wie wahrscheinlich den meisten bekannt ist, eine sehr gute Druckqualität. Nicht ganz billig, aber richtig teuer ist es auch nicht.
- Bei dem Modell hier ist das Besondere das Papier, das natürlich nicht so glatt ist wie das glänzend-glatte Fotopapier, das man sonst von Fotobüchern kennt. Es ist lässt sich gut beschreiben und, was mir gefällt, die Bilder werden ebenso matt gedruckt.
- Auch hier gibt es die Möglichkeit, die Kalender nicht nur im Internet, sondern bei Amazon anzubieten, mit offizieller ISBN und allem. Hinzu kommt eine e-Book-Funktion. So weit, so gut.
- Eine Jury, die es zu überzeugen gilt, gibt es hier auch nicht.
Das mit dem eBook habe ich nicht selbst ausprobiert, das brauchte ich vor zwei Jahren nicht, bzw. macht das für Kalender auch relativ wenig Sinn.
Nachteil:
- Es gibt nur eine einzige Layoutvorlage. Wenn einem die nicht gefällt – Pech gehabt, live with it.
- Über Lightroom geht es nicht, so weit ich das sehen konnte. Darüber lassen sich nur richtige Fotobücher erstellen.
Wem das partout nicht gefällt und der sich mit InDesign oder einem sonstigen Layoutprogramm gut auskennt, der kann sich auch Templates, Vorlagen, herunterladen, die mit eigenen Inhalten gefüllt werden können. Mal sehen wie mein Kalender wird, der ist nämlich in der Mache 🙂
*Ich weise darauf hin, dass die Liste nicht vollständig ist, sondern durch meinen eigenen Erfahrungshorizont gefiltert wurde, sprich: Ich habe genau zwei Möglichkeiten ausprobiert, die mir gut gefallen haben. Und auch wenn es nach Werbung klingt, werde ich hierfür nicht bezahlt, sondern es ist auf meinen eigenen Mist gewachsen. Es ist nun einmal so, dass es für beide Anbieter, die ich hier vorstelle, nicht wirklich viele Alternativen auf dem Markt gibt.
Danke für die Vorstellung der beiden Möglichkeiten. Hast du denn eine gute Adresse für Templates bzw. Vorlagen?
viele Grüße
Annette
Hallo Annette, nein, leider nicht. Bei Calvendo sind die Vorlagen vorgegeben, bzw. du kannst auch ein PDF hochladen, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Genauso bei Blurb: es gibt eine Vorlage, die sich ein wenig variieren lässt und die beim Download der Software dabei ist, ansonsten habe ich nichts gefunden, ich habe nämlich auch gesucht 🙂