Ein paar Tage in der Provence – Teil 1

[:de]Pfingstferien sind eine tolle Einrichtung. Da hier in BW die Ferien ja immer so um den 1. August herum anfangen, würde man sonst mitten in den Europa-Reisetrubel hineingeraten. Italien, Frankreich, Spanien sind dann komplett überfüllt. Daher sind für uns die Reiseferien immer die zwei Pfingstwochen abzüglich des Maientags am Montag. Diesmal ging es in die Provence – mir wäre ja Italien lieber gewesen und eigentlich war auch Sardinien geplant gewesen, aber wie das halt so ist, hat es nicht so ganz geklappt. Daher durfte der Mann entscheiden und der wollte in Frankreichs Süden, was ja auch nicht verkehrt ist. Die Traum-Ferienwohnung habe ich diesmal gefunden.

Normalerweise zelten wir ja, aber da wir eigentlich geplant hatten, mit den Motorrädern zu fahren, war für Zelt kein Platz mehr, daher musste zur Abwechslung eine hundefreundliche Ferienwohnung gefunden werden. Und auch das mit der Motorradreise wurde nix, zu stressig, keine neuen Reifen, kein TÜV, keine Zeit, keine Lust.

Vor der Reise stand noch ein kleiner Notarztbesuch, eine Klassenfahrt und der Maientag auf der Liste der To-Dos. Daher ging es erst am Mittwoch los.

Was ich geplant hatte, ist klar: Tolle Fotos vom Urlaub machen. Auf Instagram angeben. Die schönsten Ecken erkunden und Lavendelfelder und pittoreske Dörfchen en masse auf Speicherkarte bannen (Das mit dem Instagram-Urlaub hatte ich mir übrigens sehr schnell, nämlich schon am Freitag, abgeschminkt). Hach, darauf hatte ich mich gefreut. Das Kind wollte normalen Urlaub und vor allem schwimmen, der Mann wollte sich erholen. Die Hunde wollten ihre Ruhe. Also haben wir am ersten Ferientag das gemacht, was die beiden Vierbeiner wollten: Nämlich nix. Absolut gar nichts. Wir haben die Terrasse unserer Ferienwohnung gesehen und prompt beschlossen, dass unser erster Ferientag darin bestehen sollte, uns von der Fahrt auszuruhen und die Aussicht zu genießen.

Unsere Aussicht. Davon kann man gar nicht genug bekommen!

Am Freitag ging es nach Aix-en-Provence, weil ich unbedingt dahin wollte. Entweder hat es sich in den letzten Jahren stark verändert oder aber ich war noch nie da, jedenfalls war ich überrascht, wie furchtbar ich diese Stadt fand. Die Stadtväter waren scheinbar der Meinung, dass es ungemein zum Flair Flair der Stadt beiträgt, eine riesige, häßliche Betonklotz-Landschaft mitten in die Stadt zu pflanzen, um Touristen zu begrüßen. Touristen und Touri-Shops, wo man nur hinschaut und irgendwie… ja, irgendwie nicht so schön. Aix-en-Provence ist definitiv nicht meine Stadt. Und mit zwei neugierig in verschiedene Richtungen ziehenden Hunden, einem wacker voran schreitenden langbeinigen Mann und hinterhertrödelnden Kind musste auch der Plan mit den tollen Instagramwürdigen Fotos schiefgehen. Ich habe dann einfach nur geknipst, dem Mann hinterhergetrippelt und ab und zu das Kind eingesammelt und war beleidigt, dass die Stadt so lala war.

Samstag entschied der Mann: Er wollte Zug fahren. Und zwar sollte es in der Nähe einen Touristen-Bummelzug geben, der durch die Landschaft schnauft. Das passte uns ganz gut, denn der Zug sollte erst gegen 15 Uhr losfahren, bis dahin konnten wir faulenzen und die Aussicht auf der Terrasse genießen. Den Zug gab es dann tatsächlich, nur eben leider nicht an diesem Tag. Was das Prospekt nicht gezeigt hat, war, dass der Zug nur an einigen Tagen im Monat unterwegs ist. Wir standen dumm in der Landschaft herum, haben gewartet und sind ohne Zugfahrt wieder zurück gefahren.

Wir kam uns, glaube ich zu Recht, etwas doof vor, dort mitten im Nirgendwo auf einen Zug zu warten.

Zum Abschluss des Tages gab es, ganz klar, noch einen französischen Rotwein. Wir haben uns damit leider etwas schwer getan. Statt direkt zum nächstgelegenen Weingut zu fahren, haben wir uns durch die Kooperative getrunken (klingt nach furchtbar viel, aber dort gab es gerade mal drei verschiedene Rotweine, einen haben wir nur probiert) und keinen davon für wirklich gut befunden. Am letzten Abend gab es den Wein vom Weingut, den wir besser mal direkt genommen hätten – das Leben ist einfach zu kurz für schlechten Wein.

Da der kurze Bericht plötzlich und unerwartet ziemlich lang geworden ist, habe ich ihn aufgeteilt. Zu Teil zwei geht es hier entlang…{klick}

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