Manchmal muss es halt ein Sahnedessert sein. Besonders an nervigen Tagen, an denen man einen winzigen Lichtblick brauchen kann. Nervige Tage sind solche Tage, an denen zum Beispiel der Sohn herummotzt. Nichts geht so, wie er es gerne hätte. Zumindest am Computer. Liebes Kind Lieber Teenager, du bist 14! Solltest du das nicht eigentlich aus dem effeff können? Oder zumindest besser hinkriegen als deine alte Mutter? ist das nicht das Klischee? Mütter als absolut hilflose Opfer des elektronischen Gehirns? Für die es das höchste Glück ist, wenn sie es schafft, das alberne Video mit lustigen Kätzchen zu verschicken und die hilflos heulend am Rechner sitzt, weil das Internet “kaputt” ist, während der Teenager als leicht überheblicher, pickliger Retter auftaucht, der mit geübtem Tastendruck alles wieder repariert? Apropos Katzenvideo…
Ist das nicht so? Eigentlich schon, oder? Naja, jedenfalls, meiner ist ein desinteressierter DAU, der motzend und gestresst am Rechner sitzt und meine Hilfe verlangt, weil mal wieder ein Programm eingefroren ist, aber er eigentlich keine Lösungen will. Meine Hinweise, einfach Strg+alt+entf zu drücken, um den Taskmanager aufzurufen, stoßen auf taube Ohren. Meine Hinweise, dass der kleine Laptop damit überfordert ist, zig Programme, Dutzende offener Tabs plus ein Spiel laufen zu lassen – taube Ohren. Hinweise auf mehr Geduld? Taube Ohren. Irgendwann bin ich dann auch so genervt, dass ich motze, ihn Wutzwerg sein lasse und lieber wieder an meinen eigenen Rechner zurückzukehren.
Nur um hier festzustellen, dass meine Homepage gehackt wurde. Eine unsinnige Spam-Weiterleitung führt den nichtsahnenden Besucher auf irgendwelche Müll-Seiten. Na toll. Brauche ich nicht, so eine Zeitverschwendung! Und das, wo ich schon sauer und genervt genug bin. Dann der unsinnige Termin bei der Bank, die Beschwerden des Mannes, dass er persönlich ebenfalls zur Bank muss, um eine Unterschrift abzugeben, Gemotze aus der Teenager-Höhle, der Hund will Aufmerksamkeit, das Telefon klingelt, das Wetter ist mies, ich muss los… Es nervt!

Ich tendiere ja leider dazu, solche Tage mit kleinen Belohnungen zu kompensieren. Ich gehe die Wände hoch, weil alles blöd ist? Gut, ich lasse alles stehen und liegen und esse erst mal eine Kleinigkeit. Das ist eine ziemlich blöde Bewältigungsstrategie und erklärt auch das ein oder andere Pfund zu viel auf den Hüften, aber billiger als Online-Shopping, oder? Heute darf es das Sahnedessert sein.
Jedenfalls war ich froh, dass ich in meiner Kochwut einen Vorrat an Dessert fertig gemacht habe. Ungesund und fettig? Ja. Definitiv! Lecker? Eine Art Seelentrösterchen? Auch das.

Fluffiges Sahnedessert
Zutaten
- 1/2 Becher Schlagsahne
- 2 EL Frischkäse
- gefrorene Himbeeren oder beliebige andere Früchte, je nach Lust, Laune und Geschmack
- 1 El Schokotröpfchen Zartbitter optional
Anleitungen
- Wie ich schon angekündigt habe, ist es nicht mal ein richtiges Rezept: Sahne aufschlagen, anschließend den Frischkäse unterrühren und die Himbeeren obendrauf platzieren. Und nein, ich habe keinen Zucker und keine Süßungsmittel drin, aber das kann man nach Belieben hinzufügen, wenn man will. Etwas Vanilleextrakt wäre hier auch nicht verkehrt