Ich habe zwar einen tollen, kreativen Job, aber manchmal geht es mir so wie jedem anderen auch: Routine schleicht sich ein. Das passiert eben nicht nur, wenn man einen Bürojob hat. Fast jeden Tag ist es das gleiche: Fotos planen, Set aufbauen, fotografieren, abräumen, nächster Shot. Fotos runterladen, bearbeiten, hochladen. Und immer nur Food. Gut, das mit dem Food habe ich mir ausgesucht, aber manchmal ist es ermüdend. Das Gefühl habe ich nicht jeden Tag, eben nur manchmal. Meist überwiegt der Spaß.
Aber dann steht doch tatsächlich ein prachtvoller, leuchtender Kürbis vor mir oder eine dampfende Tasse Kaffee mit leckeren Keksen – und mir fällt partout nichts ein, wie ich das Ganze originell oder auch nur halbwegs interessant aufbauen und in Szene setzen könnte. Meist schieße ich in dem Fall relativ lustlos ein paar Fotos, räume ab, bin unzufrieden und bearbeite lieber Fotos oder schlonze gleich mit schlechtem Gewissen bei FB/G+/Pinterest/*setzeirgendwasbeliebigeshierein* herum bis ich mich wieder aufraffe. Manchmal ist es schwer, keine Vorgaben zu haben, so befreiend es auch ist.
Es gibt genau zwei Mittel, wie ich gegen diese Langelangelangeweile angehen kann: Ich lasse mich von irgendwelchen anderen tollen Foodfotos inspirieren, schnappe mir meinen Kram und fotografiere so lange, bis es wieder Spaß macht. Oft reicht es, wenn ich ein Set einfach nur umbaue bis mir die Komposition gefällt. Oft. Aber nicht immer.
Die zweite Möglichkeit ist, etwas ganz anderes zu machen. Zwischendurch Staubsaugen zum Beispiel. Oder Ablage. Das macht so viel Spaß, dass ich dann meist ganz schnell wieder hinter der Kamera stehe…
Mittel Nr. zwei kam auch heute wieder zum Einsatz. Geplant war ein Kaffee-Shooting, mit dem Kürbis-Shooting weiterzumachen, das neue eBook zur Freigabe durchzugucken (uuups, das wollte ich doch noch gar nicht verraten…), Rezensionen zu schreiben. Die Sonne lachte durchs Fenster. Fensterputzen wäre übrigens auch noch eine der Alternativen gewesen. Gäääähn! Richtig Lust hatte ich auf keines der Dinge, also habe ich mir ein kleines Picknickkörbchen gepackt, mein Fahrrad geschnappt und bin losgeradelt.
Dummerweise war ich schon eine ganze Ecke zu spät dran, die Sonne stand für die Landschaftsfotos, die ich gerne gemacht hätte, schon zu hoch am Himmel. Bzw. hätte ich heute nachmittag fahren müssen. Sprich: Die Landschaftsfotos waren nix. Machte aber nichts, denn schließlich hatte ich den Picknickkorb nicht umsonst mitgenommen. Die Agentur klagt ohnehin über zu viele Landschaften. Foodfotos im Freien hingegen sind nicht so stark vertreten :-).
Arbeit und Vergnügen miteinander zu verbinden ist einfach nur genial. Im Prinzip habe war es ein Arbeitsausflug. Spaß hat es trotzdem gemacht, auch wenn der Kaffee kalt war, ich den Apfel nicht essen durfte und die Kekse ebenfalls tabu waren. Und beim nächsten schönen Sonnentag nehme ich den Knilch einfach mit.
Die Bilder machen richtig Lust auf ein Picknick im Freien. Rausgehen, was anderes machen, danach ruft es diese Woche auch schon ganz laut nach mir. Aber leider leider sind da Termine, welche gar nicht verschiebbar sind.
Meist mache ich das auch nicht, aber bei dem schönen Wetter konnte ich nicht anders, mich hat hier drin alles genervt – das gehört zum Glück zu den sehr positiven Aspekten der Stockfotografie 🙂 ich war heilfroh, dass ich alles, was sonst noch auf dem Tisch lag, schieben konnte…
Sehr schöne Fotos. Dass sind Foodfotos nach meinem Geschmack. leider spielt das Licht nicht immer so toll mit.
Und wie so waren Apfel und Kekse tabu?
Es erfrischt, einfach mal was anderes zu machen, zum Glück hat das Wetter mitgespielt. Später am Nachmittag hat es angefangen zu regnen. Apfel und Kekse waren tabu, weil der Apfel Fruchtzucker enthält. Gerade Äpfel und Trauben vertrage ich überhaupt nicht. Daher muss ich generell auch mit Zucker vorsichtig sein, da Haushaltszucker zu 50% aus Fructose besteht. Einen habe ich dann später aber doch noch gegessen 😉