Langsam beginnt die Gartensaison. Theoretisch. Praktisch ist es zum großen Teil immer noch nicht möglich, im eigenen Dreck zu wühlen. Ich warte ungeduldig darauf, unser Gärtchen zu bestücken, bzw. den garten erst einmal vorzubereiten. Und Mann, ist das nötig. Alles war vollkommen von Efeu überwuchert, die Rosen wucherten und sonstiges Grünzeugs vermehrt sich unkontrolliert im Garten. Aber was heißt schon Garten? Gärtchen, denn mehr als sechs, sieben Quadratmeter sind es ja nicht. Und diese (geschätzten) sieben Quadratmeter werden von (geschätzten) 25 oder mehr Rosenpflanzen okkupiert, derer ich erst einmal Herr werden muss. Wenn es nur nicht so verdammt kalt wäre. Dann könnte ich schon den Efeu rausziehen und sieben oder acht der kleineren Rosenpflanzen entfernen, die tote Hortensie entsorgen und überhaupt.
Hier drinnen habe ich schon alles in den Startlöchern. Erbsen, Salat, Mais, Tomaten, Karotten, Kräuter und Chili. Eine Johannisbeere (IO hält mich garantiert für bekloppt,wenn sie das lesen sollte) und eine Himbeere sowie kleine Lavendelpflänzchen warten auf ihr neues Leben in unserer Erde. Mein gutester Mann hat bereits entsetzt die Augenbrauen hochgehoben: “Das hört sich an, als wolltest du einen Nutz(vor)garten anlegen?” Ja, klar! Was soll man denn auch mit dem vollkommen nutzlosen Grünzeugs, das sonst da wuchert? Ein Nutzvorgarten – gut, zugegeben: Ein wenig extravagant ist es. Aber was soll frau machen, wenn nicht mehr Platz da ist?
Dummerweise bin ich vollkommen chaotisch, was die Träume vom wunderschön üppigen Garten ziemlich durchkreuzen kann. Mir ist zum Beispiel die Aussaat fast verdorben, da ich zu eifrig gewässet habe. Die zarten Pflänzchen sollten doch nicht austrocknen! Nicht bedacht habe ich, dass in dem Mini-Gewächshaus das Wasser nirgendwohin abfließen kann und die Pflänzchen und Samen noch keine Wurzeln besitzen, um das Wasser zu verwerten. Der klägliche Rest, den ich vor dem Schimmelbefall retten konnte, fristet nun improvisiert in Klopapierrollen und alten Plastetöpfen sein Dasein. Nur leider sind mir durch die chaotische Umpflanzaktion die Pflanzen durcheinander gekommen, ich habe nicht mehr die geringste Ahnung, was da in den Töpfen genau drin ist. Sie wachsen immerhin.
Den Garten hatte ich doch so schön geplant. Nein, wirklich. Ganz ordentlich. Die Erbsen in eine Ecke, zusammen mit dem Salat, die Tomaten zusammen mit dem Basilikum, der Lavendel überall und Knoblauch zwischen die Rosen. Leider kenne ich mich aber zu gut, siehe Absatz oben. Es wird alles wie Kraut und Rüben durcheinander wachsen. Ich sehe es kommen. Ach egal, spätestens bei der Ernte, sollte es denn jemals so weit kommen, werde ich wissen, um welche Pflanze es sich handelt.
Das Kind ist übrigens eifrig mit dabei. In völliger Verkennung der Größe unseres Gärtchens visionierte er ganze Tomaten- und Maisfelder, wollte Erbsen, Karotten, Bohnen und Pizzapflanzen setzen. Unbedingt sollte auf jeden Fall Mais rein. Ich habe ihn daran erinnert, dass wir pimaldaumen 6 (sechs) qm Gärtchen haben plus einen Quadratmeter oben. Und da ich die Gewalt über den Garten habe, bestimme ich, was rein kommt. Ist sowieso schon zu viel. Drei Maispflanzen habe ich ihm zugestanden, die waren ohnehin in dem Päckchen drin. Er wollte daraufhin schon los und einen Traktor kaufen, um das “Feld” umzupflügen.Ein Traktor für drei Maispflänzchen… *lol* Für die werde ich schon einen Platz finden, aber… was um Himmels willen ich mit der Erdbeerplantage anfangen soll, die das Kind in seinem eigenen Minigewächshaus angelegt hat, weiß ich auch noch nicht.
Alles egal, ich experimentiere für mein Leben gerne und bin gespannt, was herauskommt. Wenn ich doch endlich anfangen könnte…