Ich könnte jetzt eine hübsche Story herauskramen, wie diese Suppe mein Leben verändert hat. Kindheitserinnerungen weckt. Reisen auf die griechischen Inseln. Urlaubserinnerungen. Soulfood. Und so weiter. Aber Tatsache ist, das wäre alles ziemlicher Bullshit. Der Hintergrund ist, dass ich nach einem einfachen Rezept gesucht habe, in meinem Feed über das Spanakorizo-Rezept gestolpert bin und gleichzeitig ein Rezept für die griechische Hühnersuppe gefunden habe. Noch mehr Tatsache ist, dass ich sie gekocht habe, weil ich keine Lust zum Einkaufen hatte und keine Lust hatte, schon wieder Pasta für alle zu machen. Und ich muss sagen, das war eine gute Entscheidung. Die Suppe wird zu der Liste der wieder zu kochenden Lieblingsrezepte hinzugefügt. Der Mann war hin und weg, da er zitroniges Essen immer mag. Spaghetti al Limone gehört z.B. zu seinen Lieblingsgerichten.

Macht das eigentlich was aus, dass ich die Avgolemono mitten im Sommer bei schönstem Sonnenschein gemacht habe? Ich habe gelesen, dass sie in Griechenland als Wintergericht gegessen wird? Die frische zitronige Note passt ja eigentlich auch gut zum Sommer? Finde ich. Daher ignoriere ich das mit dem Winter. Das einzige, was ich an dem Rezept geändert habe, war die Petersilie. Um es noch mal zu wiederholen: Einkaufen = kein Bock = nehmen, was da ist = Schnittlauch im Garten gesammelt und die kläglichen Überreste meiner Petersilie betrauert. Ich weiß auch nicht, bei mir im Gärtchen wachsen Kräuter eigentlich hervorragend, aber mit Petersilie habe ich einfach kein Glück.

Griechische Zitronen-Hühnersuppe: Avgolemono
Zutaten
- 3 EL Olivenöl
- 1 Hühnerbrustfilet
- 1 Tasse Rundkornreis
- 2 Liter Hüherbrühe
- 1 Zitrone Saft und Schale
- 2 Eier
- Petersilie gehackt
Anleitungen
- Das Olivenöl erhitzen und den Reis darin glasig anschwitzen. Mit Hühnerbrühe ablöschen.
- Das in Stücke geschnittene Hühnerbrustfilet hinzufügen und bei geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten köcheln lassen bis der Reis gar ist. Auf kleinste Stufe hinunterdrehen. Sollte zu viel von dem Wasser verkochen, einfach noch eine Tasse Wasser hinzugießen und abschmecken.
- Die beiden Eier und den Saft der Zitrone miteinander verquirlen. Einen Teil der Hühnerbrühe (darf nicht mehr kochen!) mit der Schöpfkelle abschöpfen und langsam (!) in die Eier-Mischung gießen, dabei fleißig rühren.
- Die Mischung dann langsam in den Topf gießen und umrühren. Das Ei bindet die Hühnerbrühe, sie wird dadurch etwas sämiger und erhält einen wunderbaren hellen Gelbton. Nicht mehr kochen lassen, sonst gerinnt das Ei.
- Die gehackte Petersilie drüberstreuen und mit Feta oder - nicht ganz traditionell - Parmesan und Brot servieren.
- Καλή όρεξη (Kalí órexi) - Guten Appetit!