Ich gehöre ja zu der Sorte, die immer wieder neue Rezepte ausprobieren müssen. Manche Sachen klingen komplett schräg, wie z.B. der After-Party-Entgiftungs-Smoothie, der noch auf meiner Liste steht. Manche Sachen klingen nach einer reizvollen Alternative zu herkömmlichen, im Laden erhältlichen Dingen, wie z.B. der Kokosjoghurt. Kokosjoghurt – tja, wenn jetzt jemand abwinkt und sagt: “Och, neee, das ist doch wirklich nicht neu, Joghurt mit Kokosgeschmack” – dem muss ich sagen, dass das zwar schon richtig ist, aber Joghurt aus Kokos in meinen Augen schon eine recht exotische Angelegenheit ist. Joghurt aus Kokosmilch. Ist was für Veganer / Vegetarier. Oder Laktose-Unverträgliche. Oder Leute, die auf Joghurt stehen. Oder Leute, die gerne mal experimentieren.
Normalen Joghurt habe ich schon öfter gemacht, das ist keine große Sache. Meist ist es mir zu umständlich, immerhin bekomme ich bei unserem türkischen Lebensmittelhändler hervorragenden Joghurt. Der 08/15 aus dem deutschen Supermarktregal, extra mild, ist mir übrigens zu langweilig. Diversität bei Joghurtkulturen ist bei deutschen Milchproduzenten scheinbar nicht sehr angesagt. Aber egal, jeder so, wie er mag. Ich mag den säuerlichen jedenfalls lieber. Aber… Kokosjoghurt! Das klingt doch einfach nur lecker! Oder nicht? Ich habe, nachdem ich von “Kokosjoghurt” gelesen habe, ein wenig im Internet recherchiert und herausgefunden, dass der im Prinzip genauso geht wie normaler Joghurt! Also, alles easy-peasy, nur, dass ein Zwischenschritt in das Rezept reingeschaltet wird, er muss nämlich erst angedickt werden.
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Kokosjoghurt
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1-2 Dosen hochwertige Kokosmilch
3-4 EL hochwertigen Joghurt (alternativ ein Päckchen Joghurtkulturen aus dem Reformhaus, wenn es vegan sein soll)
Agar-Agar oder 1-2 EL Stärkemehl
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[column span = “2”] Zunächst einmal müssen wir die Kokosmilch aussuchen. Kokosmilch ist nicht gleich Kokosmilch! Hier gibt es sehr viele, die mit irgendwelchen Zusatzstoffen oder dem Label “light” versehen sind, was eigentlich nichts weiter bedeutet, dass die Kokosmilch mit Wasser gestreckt wird. Die nicht. Gute Erfahrungen habe ich z.B. mit der Rewe-Eigenmarke gemacht, die ohne irgendwelche Zusatzstoffe auskommt und vergleichsweise günstig ist. Bei Edeka gibt es auch eine Eigenmarke, soweit ich weiß. Oder eben im nächsten Asia-Laden. Die Kokosmilch im Topf warm machen. Es ist auch nicht weiter schlimm, wenn sich die Kokosmilch abgesetzt hat, das schmilzt ohnehin beim warm machen. Den Joghurt aus dem Kühlschrank nehmen, damit er Zimmertemperatur annehmen kann.
Mit Agar-Agar habe ich es nicht ausprobiert, da müsst ihr ein wenig mit der Menge experimentieren. Die Stärke jedenfalls wird kalt angerührt und in die köchelnde Kokosmilch reingerührt, so dass sie dick wird. Den Herd ausschalten und die Flüssigkeit abkühlen lassen. Wenn sie ca. 38° – maximal 42°C erreicht hat, können wir den Joghurt hineinrühren. Habt ihr einen Joghurtbereiter, könnt ihr damit weitermachen. Ansonsten schüttet ihr die Flüssigkeit in eine Thermosflasche (ich habe idealerweise einen schönen großen Essensbehälter, den das Kind normalerweise mit in die Schule nimmt) und lasst das Ganze 8-12 Stunden (bzw. über Nacht) ruhen. Am nächsten Tag müsste es angedickt sein und säuerlich schmecken. Dann könnt ihr alles noch mal durchrühren und im Kühlschrank 2-3 Stunden abkühlen lassen, bevor ihr genießt. Wenn ihr es “zoppiger” mögt, dann gebt die Masse in ein Küchentuch und hängt es einige Stunden über der Spüle zum Abtropfen auf. Der Joghurt ist von der Konsistenz her ein wenig schleimiger als gewohnt, schmeckt aber sehr gut mit Früchten oder auch als Smoothie. Wie die Konsistenz ist, wenn man ihn mit Agar-Agar zubereitet, weiß ich nicht, werde es aber demnächst mal ausprobieren und berichten. [/column-group]
Hallo Susan,
wie cool, vielen vielen Dank für das Rezept!!! Ich liebe Kokosjoghurt, allerdings ist der aus dem Bioladen ja leider ziemlich teuer – da kommt man beim selbermachen ja doch um einiges günstiger weg. 🙂
Zwar habe ich noch nie Joghurt gemacht und bin mit zugegebenermaßen auch noch nicht ganz sicher, ob ich das hinkriege 😉 aber ich werde es auf einen Versuch ankommen lassen.
Liebe Grüße
Lina
Hi Lina,
Joghurtmachen ist, wie so vieles, Erfahrungssache. Nach ein paar Mal hat man den Dreh raus 🙂 Für den Anfang empfehle ich, ein Thermometer zu verwenden, die Fingermethode ist nicht ganz genau. Bei Joghurt ist es auch sehr wichtig, nicht zu ungeduldig zu sein. Gibt man die Joghurtkulturen zu früh rein, tötet man sie. Lagert man sie zu heiß, wirds ungenießbar. Ich habe den Joghurt früher immer nach der Kochkisten-Methode gemacht: In ein Einmachlas gefüllt und dann ab ins Bett, ganz kuschelig zwischen die Decken.