Als Sohnemann noch sehr, sehr klein war, sozusagen mein winzigkleiner “Sweet Pumpkin”, hat er versucht, eine Tomate zu essen. Ich habe mich damals vor Lachen weggeschmissen, denn es war einfach zu knuffig, ihn dabei zu beobachten. Immer wieder biss er in die schöne rote Tomate hinein und immer wieder verzog er angeekelt das Gesicht. Aber er hörte einfach nicht auf, hineinzubeißen, so, als könnte er nicht glauben, dass diese verlockend rote Frucht einfach.nicht.schmeckt. Irgendwann, nach 15-20 Bissen, hat er es schließlich kapiert.
Mir geht es so mit dem Kürbis. Ich finde Kürbisse umwerfend hübsch. Ich bin ganz begeistert von den schönen Farben und den vielen unterschiedlichen Formen, die diese Beere (ja, Leute, ihr könnt es mir glauben: Botanisch gesehen gehört der Kürbis zu den Beerenfrüchten. Die Erdbeere z.B. aber nicht!) haben kann. Aber er schmeckt.mir.einfach.nicht.
Ich finde Kürbis schon seit dem ersten Schluck Kürbissuppe, den ich vor Jahren bei einer Freundin genießen durfte (übrigens schon lange, bevor Kürbis modern wurde), furchtbar. Diese Kombination aus zuckersüß und herzhaft ist einfach nichts für mich. Vielleicht ist das ja auch der Grund, wieso ich Süßkartoffeln nicht besonders mag und gekochte Möhren ebenfalls eher grenzwertig finde? Obwohl Möhren ja nun doch nicht ganz so quietschsüß sind… Aber er ist so hübsch, der Kürbis, daher probiere ich es Jahr für Jahr für Jahr… immer mit dem gleichen Ergebnis: Furchtbar. Ungenießbar. Bläh. Selbst Kind mag ihn nicht. Daher sieht die Kürbissuppe, die ich heute fotografiert habe, zwar hübsch aus, wird aber nicht gegessen. Verschwendung, weiß ich. Aber was soll ich machen? Das war definitiv der aller-, allerletzte Versuch, Kürbis als herzhaftes Gericht genießbar zu machen.
Aaaaaber… wenn es herzhaft nicht geht, dann eben süß. Und hier hatte ich schließlich doch mal Erfolg: Pumpkin spice latte sag ich hier nur. Natürlich nicht von der amerikanischen Kaffeekette, sonst würde ich mich ruinieren.
Einfach nur genial lecker im Kaffee. Speziell, weil ich dem Süßen Kaffee zwar abgeschworen habe und ihn inzwischen auch widerlich finde, aber so ein klitzeklein wenig Süße im Kaffee doch ganz gerne mag. Nur einen Hauch, denn der Sirup, den ich für meinen Latte geköchelt habe, ist nicht sehr süß (und dementsprechend nicht lange haltbar). Dafür gibt er aber mehr als nur einen Hauch Herbstgenuss im Kaffee. Zimt, Muskat, Ahornsirup und Kürbispüree, mehr braucht es kaum für einen leckeren Pumpkin spice latte.
Rezept? Folgt. Sohnemann klingelt grad, das muss ich dann auf morgen verschieben 🙂