Lecker Herbstsüppchen…. bitte was soll denn der umständliche Titel?
Nun, ganz einfach: Eigentlich wollte ich euch die Suppe als Mexikanische Hühnersuppe verkaufen. Das Süppchen war so am Vor-sich-hin-Köcheln, als Sohnemann in die Küche kam, in den Topf schaute und fragte, was “das da” denn sei. “Eine Mexikanische Hühersuppe.”, antwortete ich.
“Wieso mexikanisch? Wieso nicht chinesisch oder amerikanisch?” Ihr merkt schon, die Frage zielte darauf, mit welcher Rechtfertigung ich meinem Süppchen die Herkunftsbezeichnung aufs Fettauge gedrückt habe. Sohnemann ist halt so. (Apropos: Ich bin da ein bisschen stolz, weil ich tatsächlich alles allein erfunden habe. Ich habe mit einem Rezept für Hühnersuppe angefangen, das mir aber schnell zu langweilig vorkam. Das war der Grund, wieso ich noch Tomaten, Gemüse, Chili und Gewürze dazu gegeben habe.)

“Ja… äh… da ist Mais drin.”
“Aha. Und noch mehr mexikanisches?”
“Öhm… naja… nicht so richtig. Ich habe nur eine kleine Dose “Mexiko-Mix” von Firma xy reingetan. Das ist doch mexikanisch.” (Och nö, geht mal weg mit der Kritik. Ich höre es schon DOSE? Das ist doch kein richtiges Kochen, wenn das aus der DOSE kommt. Kann ja nix sein. Naja, es ist das, was ich grad da hatte. So, shhhh, Ruhe jetzt auf den billigen Plätzen)
“Also, ne, wirklich! MAMA! Das ist nicht mexikanisch. Das sind nur ein paar Maiskörnchen mit Paprika und zwei roten Bohnen. Das schmeckt nicht nach Mexico!”
“Jaja, du hast ja Recht, du alter Rosinenpicker. Aber wie soll ich es denn sonst nennen? Tomatensuppe mit Huhn finde ich irgendwie zu langweilig.”
“Mir doch egal. Ist doch deine Suppe. So lange du nicht so herumphantasierst. Mexikanische Hühersuppe geht jedenfalls nicht, das ist kein Rezept aus Mexico.”
Wer mir nicht glaubt, dass die Konversation so oder so ähnlich abgelaufen ist, der kennt meinen Sohn nicht, der über alle Maßen wortklauberisch sein kann, weil ihm solche Diskussionen Spaß machen und weil das so “richtig” ist und es so sein muss. Basta! Nein, er hat sich kein bisschen um die Suppe gekümmert, es ging ihm wirklich nur darum, dass ich nichts erfinde. Und daher bin ich jetzt quasi schon gezwungen, die Suppe als Hühnersuppe, die irgendwie ein bisschen an Mexico erinnert zu bezeichnen, damit es keine weiteren Diskussionen mit dem Sohn gibt. Obwohl es inzwischen auch egal ist, die Suppe existiert nicht mehr. Leer. Nada. Nix ist mehr übrig von dem Riesentopf, der mich glauben gemacht hat, dass ich diese Woche gut vorbereitet habe und ich nichts mehr kochen muss.
Mist!

Aber es gibt eine Sache, bei der ich nicht geschummelt habe: Mein herbstliches Hühnersüppchen, das ein bisschen an Mexico erinnert, war verdammt noch mal sehr lecker. Und ihr merkt: Sobald ich anfange, Suppe zu kochen, ist der Herbst da.


Lecker Herbstsüppchen, das irgendwie an Mexico erinnert
Zutaten
- 5 EL Olivenöl
- 1 Stück Hähnchenbrust, gewürfelt
- 1/2 Stange Lauch, geschnitten
- 2 Stück Rote Spitzpaprika, gewürfelt
- 2 Stück Karotten, gewürfelt
- 1 Dose Tomaten
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1 TL gemahlene Koriandersamen
- 4 Stück rote Chili (ich hatte Jalapenos) (optional)
- 2 Würfel Hühnerbrühe
- 2-3 EL Crème fraîche
- Salz, Pfeffer nach Geschmack
- 1 kleine Dose Gemüse "Mexico-Art"
Anleitungen
- Die Hähnchenbrust würfeln und in 2 EL Olivenöl anbraten
- In einem großen Topf den Lauch mit den Paprika und Karotten in 3 EL Olivenöl anschwitzen. Sobald die Hähnchenbrustwürfel goldbraun sind, zum Gemüse hinzufügen. Die Gewürze drüberstreuen, gut mischen und unter leichtem Rühren weitere zwei Minuten auf mittlerer Hitze braten. Aufpassen, dass nichts anbrennt.
- Jetzt die Tomaten, die Brühwürfel und die Chilis hinzufügen, 1 Tasse Wasser dazu gießen und auf kleiner Hitze 30 Minuten lang simmern lassen. Sobald die Hähnchenbrust zart ist, die Crème fraîche und das Dosengemüse unterrühren, weitere 5 Minuten simmern lassen und, wer mag, mit geraspeltem Käse servieren. Hält sich drei Tage im Kühlschrank und lässt sich gut einfrieren.