Wer Gözleme nicht kennt: Es handelt sich hierbei um kleine, feine Teigtaschen aus der Türkei. Hierzulande sind sie weniger bekannt. Kennengelernt habe ich sie ausgerechnet in Australien. Wir haben damals einen Flohmarkt in einer von Sydneys Suburbs besucht, um Klamotten für das Kind zu finden. Dort gab es einen Stand mit türkischen Snacks. Türkisches Essen ist in Australien nicht so weit verbreitet, d.h. man findet dort nicht an jeder Ecke einen Dönerladen, ja: Döner waren dort sogar unbekannt! Kann man sich das vorstellen?
Ich hatte die ganze Zeit, die wir Down Under gewohnt hatten, immer wieder mal einen Heißhunger auf Döner, aber es war nichts zu machen. Auch Börek gab es nicht, während Gözleme eher zu bekommen waren. Es ist aber auch egal: Gefüllte Teigtaschen schmecken immer, egal, wie man sie nennt, oder?

Tja, doof gelaufen für mich: Hier kriege ich zwar wieder Döner, aber darf die eh nicht essen. Gözleme genauso wenig, Aber die kriege ich hier auf dem Dorf eh nicht. Da bleibt nur: selbermachen. Das wäre schon in Glutenfrei eine Herausforderung, aber in Low Carb wird das noch mal eine Ecke schwieriger. Der Teig hält nicht zusammen, er ist brüchig, oft trocken und – ja, seien wir mal ehrlich – nicht selten schmeckt es einfach nicht, ganz egal, was einem die Blogs verkaufen wollen. Ich bastle ja zum Beispiel immer noch an einem vernünftigen Pizzateig und probiere seit zwei Monaten Woche für Woche ein neues Rezept, bzw. drehe an alten Rezepten und es will nicht so recht. Natürlich wird es nie 1:1 so schmecken wie das Original. Das muss es ja auch gar nicht. Aber es sollte zumindest lecker sein, so wie folgendes Rezept (finde ich). Irgendwann werde ich euch das Pizzarezept präsentieren, aber noch feile ich daran.

Aber hier soll es nicht um Pizza gehen, sondern um gefüllte Teigtaschen. Das folgende Rezept ist, um es direkt vorweg zu sagen, ebenfalls eher schwer zu handeln. Die Teigtaschen sind mir fast auseinandergefallen. Der Teig war extrem brüchig. Aber vom Geschmack her kamen sie relativ nahe an “normalen” Weizenteig heran. Ich fand es echt lecker. Im Nachhinein würde ich schon eher empfehlen, eine Art Quiche aus den Zutaten zu machen, denn der Teig eignet sich durch diese extreme Mürbigkeit (gibt es das Wort? Ach ne, es müsste “durch seine Mürbe” heißen) ideal dafür. Ich bin sicher, dass ich das demnächst mal probieren werde. Aber da ich keine Quiche-Fotos, sondern Gözleme-Fotos gemacht habe und es auch deutlich schneller geht als Quiche, bleiben wir halt dabei. Die Gözleme waren mit einer leckeren Spinat-Hirtenkäse-Mischung gefüllt. Damit kann man einfach nichts falsch machen, oder?

Low Carb Gözleme
Zutaten
Teig
- 110 g türkischer Joghurt
- 125 g Lupinenmehl
- 1 TL Salz
- Öl oder Ghee zum Braten
Spinatfüllung
- 250 g TK-Spinat, aufgetaut
- 1 Hirtenkäse, gekrümelt
- 1/2 Zitrone (Saft davon)
- Salz und Pfeffer
- 50 g geröstete Pinienkerne
Anleitungen
- Für den Teig die Zutaten zu einem Teig verkneten. Der Teig sollte am Ende noch leicht klebrig sein.
- Abdecken und 30 Minuten ruhen lassen
- Währenddessen den Spinat mit den Feta, der Zitrone und Salz und Pfeffer mischen. Die Pinienkerne kurz in einer Pfanne trocken anrösten und unter die Spinatmischung heben.
- In zwei Portionen teilen und zu einem Kreis möglichst dünn ausrollen. Entweder, indem man den Teigklumpen mit Backpapier abdeckt und ausrollt oder Kartoffelfasern nimmt.
- Mit der Spinat-Feta-Mischung füllen. Vorsichtig zusammenklappen. Bei mir sind überall Risse entstanden, die ich aber ignoriert habe. Es sollte aber nicht zu sehr auseinanderfallen.
- In einer Pfanne goldbraun ausbacken. Weiterhin Vorsicht, die Teigtaschen sind und bleiben brüchig.
- Mit einem lecker Salat und Zitronenschnitzen servieren. Ein kräftiger türkischer Tee passt gut dazu.