Kaum ist der Winter vorüber, steht Ostern schon vor der Tür. Wie schnell das immer geht. Eigentlich ist es ja ein bisschen schade: das Kind ist nun älter und die Feiertage, die früher so unglaublich wichtig für das Kind gewesen sind und die entsprechend gefeiert wurden, werden zunehmend unwichtiger. Weihnachten hat seinen Zauber verloren: Er glaubt schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann, das Christkind, die Magie. Das gleiche gilt für Ostern, was mich ein bisschen betrübt macht. Ich fand es immer so lustig, wenn der kleine Junge voller Spannung in Omas Garten schoss und sich vor Aufregung nicht mehr halten konnte. Der kleine Junge, der die angebissene Karotte, die er abends zuvor als Lockmittel in das Gras gelegt hat, in der pummeligen Hand hielt und mit glänzenden Augen sagte: “Der Osterhase war da!” Dann wurden die Eier im Garten gesucht. Besagter Osterhase ist hier in diesem Haus leider wieder ins Reich der Märchen verbannt worden.
Hach ja. Da werde ich ganz nostalgisch. Aber Ostern ist nicht völlig passé, einige Sachen sind immer noch enorm wichtig für den Sohn: Das Osterfeuer zum Beispiel. Die Ostereiersuche im Garten. Sohnemanns Kuchenliebe hat sich ebenfalls nicht geändert. Zu Ostern wird immer noch österliches Zeug gebacken. Aber nicht nur der Sohn bekommt Lust auf Kuchen. Auch ich hatte mal wieder Lust, etwas zu backen. Für mich ist das ja immer etwas schwieriger, ihr wisst schon: kein Gluten, kein Mehl, kein Zucker.
Nur was? Ich habe ein bisschen wahllos im Internet geschaut, ideenlos erst mal aufgegeben und beschlossen, besser mal meinen Wocheneinkauf zu planen. Ein bisschen auf der Aldi-Homepage herumgestöbert, um zu gucken, was es da für Angebote gibt und gesehen: Hey, die haben ja Inspirationen für Ostern. Cool! Beim Durchstöbern bin ich auf die Mini-Oster-Amerikaner gestoßen, die wirklich lecker aussahen und richtig Lust machten, die Osterbacksaison einzuleiten.
Apropos Nostalgie: Kennt ihr Amerikaner eigentlich noch? Die waren immer etwas Besonderes, weil es die so selten zu Hause gab. Meine Mutter hat ja eigentlich immer selber gebacken und höchst selten was aus der Bäckerei mitgebracht. Aber wenn, dann waren es Amerikaner. Mein Teenager-Sohn wusste nicht hingegen nicht mal, was Amerikaner sind! Unfassbar. Auch deswegen musste ich unbedingt Amerikaner machen.
Leider kann ich aus oben genannten Gründen nicht einfach das Rezept der Seite nachbacken. Das wäre einfacher gewesen. Aber ich habe in den Weiten des Internets gestöbert, geguckt und nach Rezepten gesucht und ein bisschen mit den Zutaten gespielt, um Low-Carb Oster-Amerikaner zu backen. Direkt das erste… breiten wir besser den Mantel des Schweigens darüber. Das zweite Rezept war ein Volltreffer. Schön weich und saftig sind die geworden. Statt mit Zuckerguss habe ich den einen Teil mit Kokosbutter und den anderen Teil mit dunkler Schoko-Ganache bestrichen. Der Plan war ja eigentlich, genauso hübsche Muster auf die Teilchen zu zaubern wie es in der Vorlage zu sehen war, das hat aber durch die Konsistenz nicht so ganz geklappt. Warum ich das so gemacht habe? Ja ich weiß, “Zucker”guss geht mit Erythrit, aber Erythrit hat einen wirklich sehr eigenen, kühlen Geschmack, den ich nicht oben auf dem Gebäck haben muss. Daher Kokosbutter für den Sohn, Schoko-Ganache für mich. Sehr praktisch fand ich übrigens, dass ich keine teuren und exotischen Zutaten wie Bambusfasern oder Xanthan brauchte, sondern fast alles schon zu Hause hatte. Die paar Kleinigkeiten, die fehlten (wie z.B. das Erythrit), konnte ich beim Wocheneinkauf in unserer Aldi-Filiale bekommen.
So, jetzt aber zum Rezept:

Low-Carb Oster-Amerikaner
Zutaten
- 100 g gemahlene Mandeln
- 50 g Erythrit, in der Mühle zu Staub zermahlen
- 25 g Vanille”zucker” (eine ausgekratzte Vanilleschote ein paar Tage in Erythrit legen, dann nimmt es den Vanillegeschmack an. Alternativ 75g Erythrit und Vanilleessenz, – paste o.ä. nehmen.)
- 1 Ei
- 50 g weiche Butter alternativ Kokosöl für vegane Amerikaner
- 1/2 TL Backpulver
- 2 TL gemahlene Agartine bewirkt, dass das Gebäck etwas länger saftig bleibt
Belag Kokos (vegan)
- 50 g Kokosbutter aus dem Asialaden
- 1-2 EL Kokosöl
- etwas Kokosmilch zum Verdünnen
- optional: Kokosflocken zum Verzieren zum Bunt machen einfach mit einer kleinen Messerspitze Lebensmittelfarbe vermischen
Schokoladen-Ganache
- 50 g Zartbitterschokolade (85 oder 90%)
- 25 g Butter alternativ Kokosöl, dann wird es vegan
- zum Verzieren: Mandelstifte und Zartbitter-Schokotröpfchen
Anleitungen
- Für den Teig die trockenen Zutaten miteinander vermengen. Das Ei und die warme Butter unterkneten. Der Teig sollte hinterher noch ein klein wenig zerlaufen.
- Mit einem Löffel 8 Portionen Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Für genügend Abstand sorgen, da der Teig noch etwas zerläuft
- Bei 180°C für ca. 15-20 Minuten backen. Die Amerikaner sollten goldgelb und nicht zu dunkel sein.
- Richtig Abkühlen lassen. Das ist wichtig, denn sonst fallen sie auseinander.
Kokosguss
- In einer Bain-Marie (= kleiner Topf in einem mit Wasser gefüllten großen Topf) das Stück Kokosbutter langsam erhitzen, das Kokosöl hinzugeben und, da die Masse zu fest ist, nach Bedarf etwas Kokosmilch unterrühren, bis man das Gefühl hat, dass man die Amerikaner damit bestreichen kann. Ich habe ca. 2-3 EL gebraucht. Nach Belieben mit Lebensmittelfarbe einfärben.
- Die abgekühlten Amerikaner bestreichen und mit Kokosflocken bestreuen.
- Anmerkung: Ich habe noch etwas Masse übrig gehabt, wollte aber nicht alles noch mal ganz genau aufs Gramm auswiegen.
Ganache
- Auch für die Ganache brauchen wir die Bain-Marie. Die Schokolade im heißen Wasserbad schmelzen, die Butter unterrühren und die abgekühlten Amerikaner bestreichen. Mit Mandelstiften und Schokoflocken dekorieren. Auch hier blieb noch etwas Ganache übrig, die man wunderbar mit Mandeln und Schokoflocken mischen kann, um kleine Pralinen herzustellen.
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