Mini-Fotoprojekt: Der Herbst im Zeitraffer

Ich bin dankbar, dass ich zur Fotografie gefunden habe. Neben vielen anderen Gründen auch, weil die Fotografie mich eines zu schätzen gelehrt hat: Wie schön der Herbst sein kann. Früher, bevor ich mit meiner Kamera diese innige Beziehung eingegangen bin, habe ich den Herbst nur als Übergang zum Winter empfunden. Als nass, grau, trüb, kalt. Ich habe ihn gehasst, den Herbst. Seitdem ich Landschaften fotografiere, hat sich das total gewandelt. In Australien ging es sogar so weit, dass mich der ewige Sonnenschein genervt hat. Vom fotografischen Standpunkt aus gesehen natürlich nur. Die Wärme und die Sonne habe ich geliebt. Nur fotografisch wurden sie auf die Dauer ziemlich langweilig. Zum Glück ist es in Deutschland nicht so. Am liebsten sind mir die Farben. Jeden Tag anders, jeden Tag neu, alles im Wandel. Ich halte gerne Dinge fest. Ich denke, wir vergessen zu häufig, dass Fotografie nicht nur in der Produktion immer perfekterer Fotos besteht, sondern eben auch darin, Erinnerungen festzuhalten. Dazu werde ich im Magazin übrigens demnächst was schreiben, es muss nur erst einmal reifen.

Also, zurück zum Festhalten von Erinnerungen – Und ess sind durchaus nicht immer die großen, dramatischen Ereignisse, sondern gerade die kleinen Dinge, die haften bleiben. Ich weiß gar nicht mehr genau, was ich jetzt eigentlich schreiben wollte, ich fürchte, ich wollte wieder mal ins Schwafeln kommen. Was ich eigentlich wollte ist ein kleines Projekt, das zum Festhalten des Vergänglichen gedacht ist. Das ganz kleine, eigentlich unbedeutende und doch faszinierende. Das Vergehen des Herbstlaubs, die Zeit zwischen Verfärben der Blätter und des Kahlwerdens. Der Herbst im Zeitraffer. Ein Time-Lapse-Projekt. Ursprünglich wollte ich es nur im Magazin machen, aber wieso icht auch “privat” und hier im Blog?

Vielleicht hat ja hemand Lust, ebenfalls mitzumachen. “The More, the Merrier”, so sagt man doch, oder?

Wie es geht

Also Time-Lapse, Zeitraffer, ist eigentlich ganz einfach. Ich habe mir im Park nebenan – die gute Erreichbarkeit ist übrigens wichtig, sonst wird es zu mühselig – ein, zwei (oder auch drei…NATÜRLICH kann ich mich nicht entscheiden!) Bäume ausgeguckt, die ich jeden Tag besuche und jeweils ein Foto mache. Immer mit dem gleichen Objektiv bewaffnet, möglichst von der gleichen Stelle aus. Das ist alles. Am Ende stelle ich alles zu einem Mini-Video zusammen. DasProjekt soll bis Ende Oktober gehen.

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