Letzte Woche gab es mal spanischen (?) Orangenkuchen. Mit dem Rezept habe ich schon länger geliebäugelt. Glutenfreie Kuchen zu backen ist nicht immer ganz einfach. Die Konsistenz stimmt oft nicht, er geht oft nicht auf, manchmal wird er zu hart, manchmal zu matschig. Manchmal backt er nicht richtig durch oder fällt direkt auseinander.
Glutenfreie und kohlenhydratarme Kuchen ohne Mehl zu backen sind noch etwas herausfordernder. Die schmecken tatsächlich meist überhaupt nicht. Ich musste z.B. sehr viele Plätzchen backen, um welche zu entdecken, die tatsächlich schmecken, nicht direkt auseinander fallen und generell eine ordentliche Plätzchenkonsistenz haben. Gleiches gilt für Kuchen. Die funktionieren meist gar nicht, daher backe ich nicht häufig Kuchen. Am einfachsten ist es, wenn man eine Biskuitbasis macht, dann wird der Kuchen trotz fehlenden Mehls locker und fluffig. Ist aber aufwändig.

Aber zum Glück habe ich die berühmte Ausnahme gefunden. Mein Orangenkuchen sollte gar nicht locker und fluffig werden, sondern sollte innen etwas feucht bleiben. So ähnlich wie die perfekten Brownies, nur eben, dass es sich um einen Orangenkuchen handelt, in dem ganze Orangen mit Schale und dem weißen Zeug (Gerade hat mir Geo verraten, dass das weiße Zeug “Mesokarp” heißt) verarbeitet werden. Zusammengerührt ist er in wenigen Minuten. Allein das Kochen der Orangen dauert ein bisschen länger, die Zeit sollte man auf alle Fälle einplanen.

Die Orangen werden im Ganzen weich gekocht, püriert und dann im Kuchen verarbeitet. Da die Masse eher bitter schmeckt, sollte der Kuchen wirklich süß werden, um das Bittere auszubalancieren. Das Ergebnis ist ein Kuchen, der etwas nach Marzipan, etwas nach Orange schmeckt, sich eine ganze Woche problemlos aufbewahren lässt ohne auszutrocknen und generell mal was ganz anderes ist.

Es war auch gut, dass er sich die ganze Woche gehalten hat, so konnte ich jeden Tag ein wenig davon naschen. Meine beiden Männer sind ja nicht so kuchenbegeistert und haben meinen Orangenkuchen zwar für gut befunden aber nach dem ersten Probieren liegen gelassen. Meinem Mann war er im Großen und Ganzen zu “marzipanig”. Nun gut, wenn er meint. Mehr für mich…

Orangenkuchen
Zutaten
- 500 g Orangenpuree aus Bio-Orangen (benötigt werden 2-3 Orangen)
- 300 g gemahlene Mandeln
- 6 Eier
- 250 g Erythrit (oder 200 g Zucker)
- 1 gestr. TL Backpulver
- ½ gestr. TL Backnatron
- 1 Prise Salz
Anleitungen
- Die Orangen waschen und in einem großen Topf mit ausreichend Wasser ca. 2 Stunden lang köcheln lassen bis sie weich werden.
- Das Wasser abgießen und die Orangen gründlich pürieren.
- Abkühlen lassen. Anschließend alle Zutaten miteinander zu einem glatten Teig vermischen.
- Für ca. 60 Minuten bei 180°C auf der mittleren Schiene des Backofens backen. Garprobe mit einem Zahnstocher machen.
- Wichtig: Gründlich Abkühlen lassen, sonst bröckelt der Kuchen auseinander! Am besten schmeckt er ohnehin einen Tag später, wenn er richtig durchgezogen ist.
- Mit ein wenig Puder-Erythrit bestäuben und einem Löffelchen Schlagsahne servieren.