[:de]Endlich. Mein Lieblingsgemüse ist wieder auf dem Markt und ich habe mich bereits mit stangenweise Rhabarber eingedeckt. Letzte Woche gab es einfaches Rhabarbermus, dann ofengegrillten Rhabarber, den ich über Joghurt und Panna Cotta verteilt habe und jetzt gerade habe ich Saft angesetzt. Rhabarber galore eben.
Worum es jetzt aber gehen soll ist meine Rhabarber-Frangipane-Tarte, die einfach so gut geworden ist, dass ich das Rezept posten muss! Die Tarte ist zunächst einmal glutenfrei (was der Grund ist, wieso ich so begeistert bin, denn ich habe nicht erwartet, dass mein Rezept auf Anhieb klappt) und versucht, es so verträglich wie möglich zu gestalten, indem ich z.B. den Zucker durch andere Süßungsmittel und einen Teil der Mandeln für die Frangipane-Masse durch Sonnenblumenkerne ersetzt habe. Mandeln liebe ich zwar, aber leider gehen nur kleine Mengen. Insgesamt finde ich meine Tarte wirklich lecker, auch wenn ich mich hier selber loben muss 😉
Meine Familie mag die Tarte nicht, was aber kein Qualitätskriterium ist, sondern einfach nur der Tatsache geschuldet, dass der Mann keinen Rhabarber isst und der Sohn das Aussehen(!) der Frangipane-Masse bemängelt hat. (Außerdem ist er extrem misstrauisch geworden, was meine zahlreichen Experimente mit exotischen Mehlen angeht). Fein, mehr für mich. Die Tarte schmeckt zwar am besten frisch, hält sich aber zwei, drei Tage.
Bevor es zu den Rezepten geht, noch zwei Hinweise: Die Liste der Zutaten ist lang, aber – fest versprochen! – die Tarte ist schnell fertig. Es sieht komplizierter aus als es ist. Zum zweiten: Wer nicht glutenfrei und mit Ersatzsüßungsmitteln backen mag, kann einfach normales Mehl und Zucker nehmen. Die glutenfreie Version hier ist mein erster Versuch, aber für einen Kuchenverkauf habe ich die “normale” Version des Tarte-Bodens mit Weizenmehl schon einmal gebacken und es schmeckt genauso himmlisch. [printfriendly]
1. Glutenfreies Mehl (145g)
- 50g feines Reismehl (Asialaden)
- 50g Buchweizenmehl
- 40g Kartoffelstärke
- 1 EL Kartoffelflocken (das, was man für Fertig-Kartoffelbrei braucht)
- 3g Pektin (das, was man für Marmeladen verwendet, gibt es normalerweise als reines Pektin auch ohne beigemischten Zucker in derselben Abteilung, in der auch der Gelierzucker zu finden ist)
alles miteinander mischen. Ich mache mir normalerweise immer einen recht großen Vorrat davon. Es geht auch normales Mehl oder natürlich auch glutenfreies Mehl aus dem Supermarkt, in dem aber häufig Sachen vorkommen, die ich nicht unbedingt vertrage, wie z.B. Zucker, Lupinenmehl, Sojamehl. Daher mache ich es lieber selbst.
2. Tarte-Boden (für eine Tarte-Form mit 23 cm Ø)
- 85g Butter, in Würfel geschnitten
- 1 EL Öl
- 3 El Wasser
- 1 EL Zucker (oder entsprechend Süßungsmittel der Wahl, bei Verwendung von Reissirup 2 El, da die Süßkraft geringer ist)
- 1/8 TL Salz
- 145 g Mehl (s.o.)
- 2 EL Kokosmehl (optional, wenn Kokos- und Mandelmehl verwendet werden, 20g mehr Butter verwenden)
- 2 EL Mandelmehl (optional)
Den Ofen auf 210°C vorheizen. Die Butter, das Öl, Wasser, den Zucker und das Salz in eine ofenfeste Form geben, die groß genug ist, dass hinterher das Mehl hinzugefügt werden kann. Die Schüssel in den Ofen stellen und ca. 15 Minuten heiß werden lassen, bis die Butter vor sich hinblubbert und die Ränder braun werden. Aus dem Ofen holen und die Temperatur auf 180°C reduzieren. Das Mehl hineingeben und schnell rühren, bis die Teigmasse einen Ball formt, der sich von den Rändern löst. Den Teig in eine gefettete und mit Backpapier ausgelegte Form geben und mit den Fingern auseinanderdrücken und in Form pressen, sobald der Teig abgekühlt ist. Mit der Gabel mehrmals hineinstechen und ca. 10 -15 Minuten backen, bis der Teig goldbraun ist.
3. Frangipane-Füllung
- 40g Klebreismehl
- 40g Mandeln
- 50g Sonnenblumenkerne
- 3 EL Ahornsirup
- 2 TL Stevia (oder Süßungsmittel der Wahl, wie z.B. Reissirup)
- Prise Salz
- 85g zimmerwarme Butter, in Würfel geschnitten
- 2 Eier
- ausgekratztes Mark einer Vanilleschote
- ein paar tropfen Bittermandelaroma
Während der Tarte-Teig im Ofen backt, alles zusammen in einen Mixer geben und so lange zerkleinern, bis eine homogene Paste daraus geworden ist. Ein paar kernige Stücke machen nichts. Solltet ihr keinen Mixer o.ä. haben, in dem ihr alles zerkleinern könnt, dann verwendet am besten fertige Mandel- oder Sonnenblumenbutter aus dem Reformhaus und mischt alles mit einem Handmixer.
Sobald der Tarte-Boden fertig gebacken ist, aus dem Ofen nehmen, den Ofen aber weiter anlassen. Die Füllung hineingeben.
4. Rhabarber
- 4-6 Stangen Rhabarber
waschen, schälen, zerkleinern. ich gebe zu, dass ich nicht gezählt habe, wie viel Rhabarber ich verwendet habe. Ich habe ihn einfach eng oben auf die Füllung gelegt und 1 TL Zucker darübergestreut. Nochmals ca. 30 Minuten bei 180°C backen, bis alles goldbraun ist.
Wichtig: Abkühlen lassen! Da der Boden glutenfrei ist, hält er nicht so gut zusammen, sondern ist extrem mürbe. Daher ist es wirklich wichtig, ihn mindestens 2 Stunden abkühlen zu lassen. Wer mag, mit Pistazien und Mandelsplittern dekorieren.
[:en]Finally! my favorite vegetable is available on the markets again: it’s rhubarb galore in our house. (in case you wonder: rhubarb is indeed a vegetable) last week I made a simple rhubarb compote, grilled rhubarb with greek jogurt (best breakfast ever!), grilled rhubarb with panna cotta (best dessert ever!), the rest of the stalks I bought last week are now turned into heavenly juice which is best enjoyed as “Schorle”, mixed with sparkling water. But the best item of all that list is my gluten-free and belly-friendly rhubarb-frangipane-tarte.
Why belly-friendly? Because I suffer from fructose-malabsorption (or is it intolerance? In germany we use both the terms for the same condition so in english I never seem to get it right…). However, I have to take care of what I eat and while I am often certainly und regrettably not super-consistent with my diet I have to be careful now because of the gluttony over easter. Hence the belly-friendly, gluten-free, low-sugar tweak on a tarte. It turned out very well simply divine! Honestly, despite being a first-time-experiment where I combined three different types of recipes plus some improvisation I wouldn’t change a thing.
Best part is that my husband and son wouldn’t eat this which is no quality issue but due to the fact that my husband dislikes rhubarb and my son disliked the colour(!) of the frangipane (plus he is super-suspicious of my experiments with exotic flours). But if you would like to try a standard-version with normal flour – it works as well.[:]