Als wir vor einigen Jahren nach Australien gegangen sind, damals noch ohne Kind, haben der Mann und ich uns in der Mittagszeit gerne in der Stadt verabredet. In Perth gab es an einer Ecke “unseren” Food Court, in dem wir uns regelmäßig getroffen haben – übrigens eine sehr beliebte Einrichtung in Down Under. Die Food Courts sind wohl mehr oder minder unter dem asiatischen Einfluss in Australien entstanden. Sie sind vergleichbar mit den Hawker Centres in Singapore, Hongkong und Indonesien, wo eine ganze Reihe verschiedener Imbisse ihre Köstlichkeiten feilbieten. Ja, so was gibt es auch in Deutschland, aber glaubt mir: Mit denen in Singapore können die Food Courts hierzulande nicht mithalten, wo es mitunter Dutzende von kleinen Shops auf engstem Raum gibt und die Leute sich zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten zusammendrängen. In Australien sind die, wie schon gesagt, recht beliebt und man bekommt dort eine ganze Reihe an verschiedenen Gerichten. Dort habe ich dann auch die Asiatische Nudelsuppe kennengelernt. Nudelsuppe. Das klingt so popelig, so mikrig, so wie eine Einleitung zum richtigen Essen. Nur eben, dass die asiatische Nudelsuppe so gar nichts gemeinsam hat mit der Pekingsuppe beim Chinesen um die Ecke. Die Nudelsuppen dort sind eine richtige, ja riesige Mahlzeit mit einer unglaublichen Anzahl an Variationsmöglichkeiten. Bestellt man in Asien eine Nudelsuppe, bekommt man eine Halbliterschale, die mit allen möglichen guten Sachen gefüllt ist. Ich liebe diese Suppen. Leider habe ich es nie richtig geschafft, diesen echten Hawkers-Geschmack in meine selbstgemachten Suppen zu kriegen. Daher habe ich es auch aufgegeben, es zu versuchen.
Die ganze Suppengeschichte ist bei mir in Vergessenheit geraten bis ich vor einigen Tagen nach draußen geschaut habe, angesichts des Mistwetters innerlich geseufzt habe und mir gedacht habe, dass eine schöne Laksa jetzt genau das Richtige wäre. Laksa ist eine malaysische Spezialität, die es in verschiedenen Variationen gibt. Die Australier machen sich aber in ihren Food Courts zumeist nicht die Mühe, diese Variationen anzubieten, sondern dort kennt man Laksa als eine rote, scharfe Nudelsuppe mit Fischbällchen und anderen Einlagen.
Auf genau diese Suppe hatte ich Hunger. Und dachte mir, dass ich, wenn ich schon den Geschmack der klaren Suppen nicht richtig hinbekomme, zumindest versuchen könnte, die Laksa nachzubauen. Gedacht, getan. Ich musste ein wenig recherchieren, da es hier auf dem Dorf nicht einfach ist, an alle Zutaten heranzukommen. Fischpaste zum Beispiel ist eine davon. Frische Galgan-Wurzel eine andere. Aber es geht auch ohne. Letzten Endes habe ich ein sehr leckeres Rezept gefunden, das die Suppe zwar nicht rot macht, aber schön würzig-scharf ist 🙂 Ich habe einiges am Originalrezept verändert: So hatte ich beispielsweise beim Einkauf sowohl die Fischpaste als auch die Galganwurzel vergessen und statt der Schalotten habe ich Frühlingszwiebeln verwendet. Das machte aber, wie ich festgestellt habe, gar keinen großen Unterschied. 🙂
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Super Fotos! Und danke für’s “eingedeutschte” Rezept; das macht das Nachkochen wirklich einfacher. Hab’s gleich mal an meine Mutti geschickt, die liebt die Laksa auch sehr, wenn sie in Sydney zu Besuch ist.
Ohhh, Sydney! 🙂 Dort bekommt man die Zutaten ja mühelos. Ich habe beim Einkauf in unserem kleinen Asia-Laden mit viel Wehmut an Hurstville gedacht, wo die vielen exotischen Läden sind. Dann sollten unbedingt die Tofu-Puffs rein, die liebe ich, die sind hier aber nicht zu kriegen. Kurz anbraten und ab in die Suppe.
Ausgedruckt und zum Glück gibt es unten in der Stadt einen großen Asialaden, dort werde ich sicher einiges an Zutaten finden, auf denen man nur erahnen kann, was in der Packung eigentlich drin ist *loool*
Danke fürs Teilen!
Viel Glück! Obwohl – die einzig wirklich exotische Zutat sind die getrockneten Garnelen, alles andere müsste so im Supermarkt zu finden sein. Galgan kannst du zur Not auch durch Ingwer ersetzen (oder ganz weglassen, ich hatte es nämlich vergessen…) 🙂
Liebe Susan,
die Suppe sieht ja sowas von lecker aus! Mmmmh, da könnte ich mich jetzt regelrecht draufstürzen! Tolle Fotos!
LG Nora
Sie war auch lecker. Ich werde sie öfter machen, die wärmt richtig schön von innen (außerdem muss ich die getrockneten Garnelen aufbrauchen…)