Yupp, spontan. Ich habe aus einer Laune heraus letzte Woche auf Low Carb umgestellt. Ich bin schon lange drumherum geschlichen. Aber um ehrlich zu sein, kam mir das alles eher umständlich vor. So wie Paleo. Paleo habe ich vor einigen Jahren probiert, bin aber nur wenige Monate dabei geblieben. Zu umständlich fand ich das Ganze und teilweise unlogisch obendrein: Wieso sollten Süßkartoffeln erlaubt sein, normale Kartoffeln aber nicht? Ja, ich habe mich in die Diskussion eingelesen, aber die Unterscheidung macht trotzdem keinen Sinn. Milchprodukte sind ebenfalls nicht erlaubt, da Steinzeit und so – normal dürfen wir Menschen keine Milch verdauen können und so weiter. Aber: Sind die ganzen Zusätze, wie Proteinpuver oder MTC-Öl steinzeitlich? Eher nicht, oder? Und dann die Sache, dass Zucker nicht erlaubt ist, aber solche Sachen wie Dattel-, Ahornsirup oder Honig. Macht auch herzlich wenig Sinn, denn alles ist letzten Endes Zucker und wird vom Körper auch als solcher verarbeitet. Ja, ein paar mehr Nährstoffe sind drin, aber letzten Endes erschwert es einem nur das konsequente Durchhalten des Lebensstils. Ich bin nämlich über das Thema Ahornsirup mehr oder minder wieder in den normalen Essalltag reingerutscht.
Paleo hatte für mich aber in der Tat unschätzbare Vorteile. Nein, abgenommen habe ich null. Aber ich habe dadurch entdeckt, dass ich Gluten nicht vertrage und eine Fructoseintoleranz habe. Ich habe mich die letzten Jahre gut damit arrangiert. Ich habe die fructosearme Ernährung (Fodmap) zwar so gar nicht durchgehalten, aber mich schon hier und da eingeschränkt. Zwar ging es mir deutlich besser als vor der Diagnose, aber das letzte Quentchen fehlte. Besonders bei Kohlenhydraten habe ich schon gemerkt, dass sie mir gar nicht gut tun. Gluten macht mich regelrecht krank, aber wenn ich es mit glutenfreien Lebensmitteln übertreibe (sprich: kein Bock zu kochen und so ein Sandwich geht schön schnell), fühle ich mich am Folgetag so richtig mies. Generell ist im Laufe der Jahre bei mir der Eindruck entstanden, dass ich KH nicht besonders gut vertrage. Viele Leidensgenoss*innen kommen mit glutenfreien Getreideprodukten gut klar. Bei mir ist das so la-la.
Egal, ich habe letzte Woche spontan beschlossen, umzustellen. Die berühmte Carb-Grippe war nach einem Tag überstanden (die entsteht beim Kohlenhydrat-Entzug, wenn der Körper umstellen muss von KH-Energie auf andere Energie). Das dauert in der Regel zwei bis vier Tage. Ich hatte Glück, ich musste mich nur einen Tag mit Schlappheit und Kopfweh herumschlagen.
Ich kann wirklich noch kein Fazit ziehen, ich mache das erst seit vier Tagen. Aber ich fühle mich schon besser. Die Aufgeblähtheit ist weg. Ich hatte einen chronischen Blähbauch. Eine fiese Sache, das. Manchmal so fies, dass ich kurzatmig wurde. Das hat nichts mit mangelnder Fitness zu tun, sondern einfach damit, dass die Luft im Bauch die Lungen hochdrückt und ich somit bei körperlicher Anstrengung – selbst leichte Anstrengung – schnell außer Atem komme. Seit vier Tagen ist das weg. Yay! Ich fühle mich etwas wacher und energiegeladener. Lässt man jetzt einfach mal beiseite, dass ich gestern erst um 1 Uhr ins Bett gekommen bin und heute morgen um 6.30 Uhr aufgestanden bin und daher müde bin (zu wenig Schlaf und zu wenig Wasser sind auch zwei Sachen, die ich in Angriff nehmen sollte)
Vor meinem Paleo-Ausflug war es noch schlimmer, da war der Druck so groß, dass ich fast jeden Tag Herzschmerzen hatte. Ich dachte damals, mein Exitus stünde kurz bevor. Seitdem ich eine ganze Palette von Symptomen nicht mehr habe, bin ich übrigens nicht mehr der Meinung, dass diese Fructosegeschichte oder RDS harmlos sind – da ist Luft m Bauch noch das Harmloseste. Dass das oft von Ärzten abgetan wird, ist ein Skandal, besonders, weil so viele daran leiden.
Aber zurück zum Low-Carb. Wie ich aus meinem Paleo-Ausflug und dem Eiertanz mit der Fructose weiß, ist gute Vorbereitung der Schlüssel. Denn was verleitet einen zum Junkfood-Essen? Wenn Essen umständlich zuzubereiten ist und die Zutaten nicht im Haus sind. Ich habe daher am Wochenende einen Wochenplan zusammengestellt und vieles vorbereitet, so dass ich mir sehr schnell einen Salat oder eine Mahlzeit zubereiten kann. Ich sollte auch Snacks bereitstellen, bzw. habe das sogar, dass ich – sollte ich zwischendurch ein Hüngerchen bekommen – auf etwas zurückgreifen kann, das im Kühlschrank schon vorbereitet ist. Ist das nicht der Fall, passiert es leicht, dass man eben doch wieder zum (glutenfreien) Fladenbrot oder Reis zurückgreift, weil es so schön schnell zuzubereiten ist.
Ich werde die nächsten Wochen weiter berichten, wie es läuft. Ich tendiere ja dazu, spontan Ideen zu haben und schnell wieder das Interesse zu verlieren. *hüstel*
Jedenfalls hier mein Frühstück: (sorry, nur eine Handyfotografie, meine Grafikkarte ist hin und auf dem Laptop kann ich keine Bilder bearbeiten, da Fehlkauf)

Camembert-Scheiben mit Datteltomatenhälften, Karottensticks, Zaziki, Schinkenröllchen mit Essiggurken-Füllung und Deko-Tomaten obendrauf. Zwischendrin ein paar Jalapeno-Scheibchen. Und die zwei Zwiebelchen schwammen im Gurkenglas, die sind so klein, die machen keine Probleme. Ich weiß, dass Essiggurken kritisch sind, da sie oft in einer Marinade mit Zuckerzusatz eingelegt sind. Um künstliche Süßungsmittel mache ich aber meist einen großen Bogen, da die bei mir, je nach Sorte, Mangekrämpfe verursachen. Und ich trinke ja nicht aus dem Glas, daher finde ich das vernachlässigbar. Zumindest, bis ich eventuell mal selbst einmachen kann. Das ist mir zwar noch nie gut gelungen, aber wer weiß…