Unfassbar entspannte Weihnachten

Unfassbar entspannt waren unsere Weihnachten. Ja, wirklich. Na schön, natürlich hatten wir da den Umzug und die Baustelle und die Renovierung der alten Wohnung. Und ja, auch die Hin- und Herfahrerei zwischen der Verwandtschaft, Rügen und Hamburg. Aber sonst? Absolut entspannt. Ich habe nämlich keinerlei Plätzchen gebacken. Ich habe keinerlei Ambitionen gehabt, Geschenke selbst zu machen. Bis auf den klitzekleinen Kalender, den kurzerhand alle bekommen haben. Ich hatte keinerlei Versuche gemacht, Weihnachtsschmuck fürs Haus herzustellen oder Christbaumkugeln und Lametta in bezaubernden Adventsgestecken zu arrangieren. Ich habe keinerlei hübschen Fotos gemacht, die ich in Karten und auf dem Blog verewigt habe. Asche auf mein Haupt – ich habe euch nicht einmal schöne Weihnachten gewünscht. Aber gedacht habe ich an euch. Frohe Weihnachten nachträglich. Ich hatte nicht einmal Ambitionen gehabt, die Geschenke, die da waren, einzupacken. Aber das habe ich trotz leichter Unlust dann doch gemacht. Jedenfalls war Weihnachten genau deswegen so entspannt wie selten.

Es gab kein Streit, nur wenig Geschimpfe, das Kind war in seine Geschenke versunken. Festgestellt, dass Lego Technic viel Freud für Jung und alt bietet. Zwei ganze Nachmittage, um genau zu sein. Der Mann meinte allerdings zuerst, das Flugzeug sei ein wenig überambitioniert gewesen. Er hat allerdings inzwischen seine Meinung geändert, der Flieger ist fertig.

Weihnachtsdekoration 2012

Das Geschenk war ja auch eher spontan von uns. Ich war ein wenig unsicher, denn das Kind hatte in dem Kartonchaos sein Weihnachtsgeschenk gefunden. Hätte ich es ihm dann gegeben, wäre der Glaube an den Weihnachtsmann futsch gewesen. Die Klemme hatte sich allerdings dann schnell erledigt, als ich feststellen musste, dass ich sämtliche Geschenke zu Hause vergessen hatte. Auch gut. Gab es nur Kleinigkeiten und bis Ostern ist das andere hoffentlich vergessen. Und ja. mag sein, dass es ein wenig übertrieben für Ostern ist, aber ein drittes Jahr warte ich mit dem Dings nicht mehr ab.

Wir sind alle unfassbar entspannt und ich kann kaum glauben, dass diese wunderbare Zeit bald vorüber sein soll. Wir fahren nämlich nach Hause und ich mache schon Pläne, was alles noch zu tun ist.

Aber wir werden für die gesamte Entspannung bestraft. Jawohl. Meine Schwägerin hat ihren Besuch angekündigt. In diesem Monat das vierte Mal, glaube ich, aber diesmal macht sie wohl Ernst. Donnerstag kam der Anruf, dass sie einen Flug für Sonntag habe. Manch einer könnte nun vielleicht fragen, ob sie zuvor gefragt hat, ob wir überhaupt zu Hause sein werden oder ob wir andere Pläne über Sylvester haben. Nun, nein, tat sie nicht. Es gab ein kleines Hin und Her…wie dem auch sei, Ende offen, Besuch offen. Jedenfalls entbehrt diese ganze Besuchsdiskussion, bei der wir quasi darauf warten, wann das Tati Zeit haben wird, uns mit einem Kurzbesuch zu beehren, nicht einer gewissen Portion Komik.

Komisch finde ich auch, dass Tati nicht bereit ist, mit meinem Mann zu diskutieren, während mein Mann auf der anderen Seite nicht bereit ist, mich mit Tati reden zu lassen. Vielleicht, weil ich mich zu leicht belatschern lasse? Vorsatz fürs nächste Jahr: Öfter mal NEIN sagen.

Und hier jetzt die letzen Rügenfotos. Als sich das Wetter dort endlich besserte, bin ich übrigens gefahren. Schade eigentlich, aber ein üpaar wenige Strandfotos konnte ich mir trotz Zeit mangels dann doch nicht verkneifen. Quasi als Entschädigung für die Streckenführung dieses %$§**$% Navis. Aber dafür war ich noch auf einen kurzen Abstecher in Hamburg bei der lieben Wutzmama und überhaupt… es waren einfach nur wunderschöne Tage.

Winter 2012Winter 2012 Winter 2012

 

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  1. Ist doch schön wenn man so ein entspanntes Fest genießen konnte, ich wünsch euch dass ihr auch weiter so entspannt seit – auch mit Besuch 😉
    Die Fotos sind wirklich wunderbar und entfachen echte Sehnsucht nach Meer und Weite.
    Viele Grüße
    Heike

    1. Augen | Blicke Author says:

      Nun, Tati ist sehr speziell und sehr stressig. Aber was soll man machen, sie gehört zur lieben Verwandtschaft. Ich glaube übrigens gar nicht, dass sie wirklich kommt, aber das ist eine andere Geschichte. Ich sehne mich jetzt schon wieder nach Meer, die paar Tage da oben waren einfach zu wenig. Hach…Viele Grüße zurück und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

  2. Ich habe mir noch nie Stress vor Weihnachten gemacht. Von mir / uns gibt’s keine Weihnachtskarten, Kekse backe ich auch nicht, die Weihnachtsdeko zu hause ist minimalistisch (seit 20 Jahren der gleich Adventskranz und seit die Kinder da sind ein Baum) und Geschenke (außer für die Kinder) habe ich vor Jahren bereits abgeschafft. Und wir sind alle glücklich und zufrieden. Und für nächstes Jahr überlege ich ernsthaft mit dem Mann und den Kindern in den Urlaub zu fahren. Dänemark oder so. So lässt sich Weihnachten aushalten 🙂

    1. Augen | Blicke Author says:

      Ich liebe Weihnachten mit allem Tamtam, der dazu gehört. Da ich sonst das ganze Jahr über meine Wohnung nicht schmücke, freue ich mich jedes Jahr wieder darauf. Nur hat sich das dieses Jahr nicht gelohnt, denn auch mit Weihnachtsdeko sehen Kartons und Kisten nicht ansehlicher aus…;-) Fürs Kekse backen hatte ich schlicht und ergreifend keine Zeit, unterstützt durch die Tatsache, dass auch kein Backblech da war.
      Letztes Jahr ist mir deshalb als unglaublich stressig erschienen, weil so wahnsinnig viel zusammenkam: Mann für Wochen weg, das Kind klebte an mir und wollte nicht schlafen und war auch sonst sehr anhänglich und anstrengend, der Anfang mit delighted und die Vorbereitung für das Webinar – Streß pur. Davor die Jahre die Fliegerei, bzw. die besuche der Verwandtschaft bei uns. Im Vergleich dazu war es dieses Jahr einfach nur relaxt. Aber leider auch unweihnachtlich. Weihnachten im Urlaub stelle ich mir auch toll vor, ich liebe da Meer im Winter und versuche, den Mann zu überreden, nächstes Jahr mit uns an die See zu fahren.

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