Weihnachtsplätzchen sind doof. Ich will dieses Jahr eigentlich gar keine backen, aber ich werde kaum darum herum kommen. Allein die Szene vor zwei Wochen hat mir schon gereicht. Zwei kleine Jungs, die beschlossen haben, in meiner Küche Plätzchenteig auszustechen. Jedenfalls fing es mit dem Ausstechen an. Geendet hat es mit einer Teigschlacht und einem wüsten Streit, wer denn nun die Sternchenausstechform jetzt benutzen darf und wer wieviel vom Blech haben darf und dass die Kekse (die Kind gebacken hatte!) sowieso doof sind, da sie komplett auseinanderfallen und ich bin auch doof, weil ich ihn die Kekse habe backen lassen usw. Ich habe hinterher nicht mehr durchgeblickt. Ich weiß nur, dass ich die Nase voll hatte und definitiv kein Weihnachtsplätzchenbacken mehr veranstalte mit mehr als einem vorpubertierendem Jungen. Besser eigentlich mit keinem, aber ich kann das Kind ja schlecht in den Keller sperren. Den anderen kann ich immerhin rauswerfen.
Von wegen leuchtende Kinderaugen und so. Leuchtende Kinderaugen. Aber nicht vor Freude, sondern vor Wut, weil ich ihm nicht erlaube, ständig an die Keksdose zu gehen. Verständlich, wieso ich extrem vorsichtig bin, das Thema “Plätzchen” zu erwähnen, denn ich weiß, dass ich sonst in nullkommanichts wieder in einem Mehlhaufen stehen werde, mit wütend brüllendem Sohn, fliegenden Teigstückchen, klingelndem Telefon. Aus irgendeinem Grund klingelt das Telefon immer in so einer Situation.
Noch Fragen, wieso ich Weihnachtsplätzchen für doof halte? Ich habe natürlich trotzdem gebacken. Kindtaugliche Plätzchen, die nicht ausgestochen, sondern gekugelt werden müssen, zusammengerührt werden können, während man die Bande im Blick hat, getreidefrei, schön mandelig und mit Ahornsirup – der hat mehr Geschmack als Puderzucker, den man natürlich auch nehmen kann.
Fior di Mandorla
- 300g (fein) gemahlene Mandeln
- 300 g Puderzucker (oder 100ml Ahornsirup)
- 2 mittelgroße Eier
- ein paar Tropfen Bittermandelaroma
- Abgeriebene Schale 1 Zitrone
Eigentlich scheitert das Rezept bei mir schon an den fein gemahlenen Mandeln. Die schafft meine Küchenmaschine nicht. Wer nicht auf Kernigkeit bei Plätzchen steht, sollte die gekauften gemahlenen Mandeln noch mal ein paar Minuten zusammen mit dem Puderzucker in der Küchenmaschine bearbeiten, damit sie pulverfein werden. Verwendet ihr Ahornsirup, dann lasst die Mandeln ohne den Sirup durch die Küchenmaschine müllern, sonst wird der Teig so schwer und klebrig, dass die Maschine das nicht verkraftet. Jedenfalls nicht meine Niete von Küchenmaschine.
Dann fügt ihr die Gewürze und die Eier hinzu. Achtung mit den Eiern: Da Eier ja bekanntermaßen unterschiedlich groß sind, kann es passieren, dass der Teig entweder zu klebrig oder zu fest wird. Er muss konsistenzmäßig zwar ziemlich klebrig sein, aber sich gleichzeitig noch formen lassen. Meine Lösung ist, dass ich die Eier vorher aufschlage und nach und nach hinzugebe, um abzuschätzen, wann es genug ist. Es gibt auch Rezepte nur mit Eiweiß, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Die Mandelmasse wird für ein paar Stunden, vorzugsweise über Nacht gekühlt.
Den Ofen auf 180°C vorheizen. Die Mandelmasse wird nun portionsweise (ca. walnussgroß) gerollt und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt. Man kann die Masse auch durch gesiebten Puderzucker rollen, wenn es einem nicht zu süß ist.
Gebacken werden sie für ca. 15-20 Minuten, bis sie blaßgolden sind. Man kann eine Belegkirsche in die Mitte legen, das macht sich optisch sehr gut 🙂 Übrigens werden sie fluffiger, wenn man Puderzucker verwendet. Nach zwei, drei Tagen sind sie schön durchgezogen und schmecken am besten. Sollten sie hart werden, macht ihr es wie bei den Zimtsternen: Einfach ein Stück Apfel in die Dose geben 🙂
Zu schade, dass sie mir nicht gut bekommen. Um so besser ist es da natürlich, dass eine einzige Mandelblume reicht, um satt zu werden 🙂
So, aber jetzt zur Verlosung:
Nachdem ich euch jetzt das Rezept für meine diesjährigen Lieblingsweihnachtsplätzchen genannt habe, will ich welche von euch haben: Verratet ihr mir euer Lieblingsweihnachtsrezept? Mit oder ohne Foto, das mir egal. Am besten schreibt ihr es in das Kommentarfeld oder ihr hinterlasst einen Link zu eurem Posting in eurem Blog o. ä.. Einzige Voraussetzung: Bitte nicht einfach auf irgendein Chefkochrezept linken, sondern ein zwei Sätze verlange ich schon 🙂 Und mit ein bisschen Glück werdet ihr schon am Freitag einen Gutschein von Ifolor im Wert von 25 Euronen in den Händen halten. Einfach ideal für Weihnachten, oder?
Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, die Verlosung rechtzeitig zum Nikolaus zu machen, aber irgendwie kommt einem immer wieder das echte Leben dazwischen. Ich habe es einfach nicht geschafft. Und da der Gewinner oder die Gewinnerin auch noch vor Weihnachten was davon haben soll, ist der Einsendeschluss schon richtig bald: am 12.12.2014 um 12 Uhr mittags. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird ausgelost und per Email benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.