Das indische Butterhühnchen (auf Hindi: Murgh Makhani) dürfte so ziemlich das dekadenteste indische Gericht sein, das ich bislang gekocht habe. ein Hühnchen wird in einer Joghurt-Marinade gebadet, danach in einer wirklich umwerfenden Sauce aus Sahne und Tomaten serviert. Als ich das gegessen habe, habe ich nur gedacht: Sch+++ auf das blöde Huhn, gebt mir die Sauce! Was wieder mal zeigt, dass das Entscheidende die Sauce ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man alles mögliche reinwerfen kann und das Ganze auch in vegetarisch zaubern kann (z.B. Kartoffeln, Blumenkohl und Brokkoli kann ich mir da sehr gut vorstellen). Aufgewärmt schmeckt das Gericht übrigens gar nicht so gut, dann lieber alles frisch gekocht essen und danach drei Tage Diät halten oder so.
Ja, ich könnte jetzt noch eine zauberhaft rührende Story erzählen, die mich mit diesem Gericht verbindet oder dass ich so überwältigt war, dass sich mein Leben komplett dadurch verändert hat und so weiter… *hüstel* Mache ich aber nicht, diese ganzen Ausschmückungen und das Aufblähen zu irgendwas Besonderem, Außergewöhnlichem, Speziellen finde ich etwas albern. Ganz ehrlich, das ist ein Gericht. Sehr lecker, ich werde das mit Sicherheit nachkochen, aber noch ein ganzes Bohei drumherum zu erfinden ist einfach nicht meine Sache, das überlasse ich anderen.
Ich hatte noch ein Lassi mit Safran dazu, aber da das Gericht nicht scharf ist, ist das eigentlich nicht nötig. Es passt aber gut 🙂


Dekadentes Murgh Makhani
Zutaten
Erste Marinade
- 500 g Hühnchen
- 1 EL Zitronensaft
- 1/4 TL Salz
- 1/4 TL Paprikapulver
Zweite Marinade
- 1/2 Tasse griechischer Joghurt (ca. 150g Joghurt)
- 1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste (zu gleichen Teilen Ingwer und Knoblauch zerreiben und mischen)
- 1 EL Öl
- 1/2 TL Garam Masala
- 1/8 TL Kurkuma
- 1 EL Bockshornklee-Blätter (indischer Lebensmittelladen, alternativ 1/2 TL Bockshornklee-Samen, Vorsicht bei der Dosierung, die sind bitter!)
Sauce
- 2 EL Butter
- 1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste
- 1 Zimtstange
- 2 grüne Kardamomkapseln
- 2 Gewürznelken
- 1/2 TL Bockshornklee, gemahlen (optional)
- 1-2 grüne Chilis
- 1/2 Dose Tomaten
- 1 TL Chilipulver
- 3 EL gemahlene Mandeln oder Cashews
- 1 TL Garam Masala
- 1/4 TL Zucker
- 1 EL Bockshornklee-Blätter (optional)
- 100 ml Sahne
- Korianderblätter (als Deko)
Anleitungen
Erste Marinade
- Das Hähnchen in Würfel schneiden (nicht zu kleine, auch keine Riesenbissen) und im Zitronensaft mit den Gewürzen ca. 30 Minuten marinieren.
Zweite Marinade
- Joghurt mit den Gewürzen mischen und das in Zitronensaft marinierte Hähnchen mindestens 3 Stunden marinieren. Am besten wird es, wenn man es über Nacht mariniert.
Sauce
- 1. 1 EL Butter in einer großen Pfanne erhitzen und das Hühnchen samt Marinade in die Pfanne geben. Das Hühnchen unter ständigem Rühren erhitzen bis die komplette Flüssigkeit verdampft und das Hühnchen gar ist. Auf einen Teller geben und zur Seite legen.
2. 1 EL Butter in die Pfanne geben , Zimt, Kardamom und Nelken 1-2 Minuten erhitzen.
3. Die Ingwer-Knoblauch-Mischung und die kleingeschnittenen Chilis hinzugeben und erhitzen, bis die Mischung duftet. Achtung mit dem Knoblauch: Der wird bitter, wenn er braun wird, hier also ein Auge draufhaben.
4. Jetzt die Tomaten hinzugeben, das Chilipulver, Zucker und Salz hinzufügen und köcheln lassen bis das Tomatenpüree dick wird und sich vom Fett trennt.
5. 1 Tasse Wasser in die Pfanne geben, das Bockshornkleepulver (sofern verwendet) und die geriebenen Mandeln (bzw. Cashews) unterrühren, 3-5 Minuten simmern lassen.
6. Jetzt kann das Hühnchen in die Sauce gegeben werden. Weitere 6-8 Minuten köcheln lassen, bis das Hühnchen zart wird.
7. Die Bockshornkleeblätter und das Garam Masala in die Sauce geben, umrühren, eine weitere Minute köcheln lassen.
8. Den Herd ausmachen. Erst jetzt wird die Sahne hinzugefügt. Hier aufpassen, dass sie nicht gerinnt. Geschmacklich macht das zwar keinen Unterschied, aber sieht nicht so schön aus.
9 Mit Reis, Korianderblättern und Naan-Brot servieren.