Zurück aus München

So, wir sind glücklich wieder zurück aus München. Wir sind schon seit heute Mittag wieder da, aber bis jetzt war es einfach zu turbulent hier, um mich um den Blog zu kümmern.

Ich war mit IO und Lacaosa zuammen auf der Agenturparty, die uns eine schöne Gelegenheit geboten hat uns endlich mal wiederzutreffen. Alleine deswegen hätte sich der Ausflug schon gelohnt, finde ich. Die Party selbst war ganz nett, aber ich bin ziemlich aus der Übung. Ich habe schon recht früh schlapp gemacht und bin in unsere Herberge zurückgekehrt. Ab einem gewissen Punkt ist mir der Krach – aka Musik – an die Nieren gegangen. Ich habe es schon vor Urzeiten, d.h. schon während des Studiums,  ach, was sage ich, schon während Schulzeiten, verabscheut, wenn die Musik so laut wurde, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr versteht, geschweige denn die Worte der anderen. Außerdem war habe ich nicht daran gedacht, nachzuschauen, wann die späteren S-Bahnen fahren und hatte Angst, eine Stunde oder so draußen im Dunkeln verbringen zu müssen. Passte also schon.

Kaum in der Herberge angekommen, habe ich mir mein schmerzhaftestes Souvenir geholt: Ich habe mir die Knie aufgeschlagen. Hach, da fühlt man sich wieder jung, das kann ich euch sagen! Wie acht oder so. Im Dunkeln habe ich die tiefen Schlaglöcher im Laternenschatten nicht gesehen. Zum Glück hat meine gute Hose es überstanden. Kurz darauf stand ich mit schmerzenden Knien und Füßen (Absätze!) vor der Herberge und – kam nicht rein! Ich habe den Schlüssel wieder und wieder probiert, gezweifelt, ob ich den Jugendherbergstypen falsch verstanden hatte und alles nach Mitternacht abgeschlossen wird und mir vorgestellt, wie es wird, sollte ich den Mann nicht wach bekommen. Als Stichworte für euch: Kein Geld, keine Autoschlüssel und keine warme Jacke. Ich hätte draußen auf der Bank übernachten müssen. Ich war so erleichtert, dass ich den Mann aus dem Tiefschlaf holen konnte. Ich musste auch nur gefühlte 20.000 Mal anrufen. (Ja, bevor sich hier wieder jemand beschwert: es waren nur vier Mal, aber trotzdem. Ich wurde immer nervöser.) Mann machte sich ein wenig lustig darüber, wie weinerlich ich klang, aber ließ mich trotzdem rein. (Klar war ich weinerlich, nach vier (oder fünf???) Gläsern Rotwein und der Aussicht, auszuprobieren, wie es sich draußen in der kalten, dunklen Nacht auf der Bank so schläft.)

Am nächsten Tag das nächste Malheur: Wir haben uns ein wenig zu gemüterlich fertig gemacht, so dass wir die S-Bahn in die Stadt um wenige Minuten verpasst hatten. Als dann die nächste kam, war es, bis wir uns durch die Stadt und den Nahverkehr gekämpft hatten, zu spät für die Stadtführung. Ich war enttäuscht, denn ich hätte den München-Ausflug sehr gerne noch ausklingen lassen, aber es hilft ja nichts, über vergossene Milch zu jammern. Wir sind danach über den Viktualienmarkt geschlendert, waren in der Asam-Kirche, wo ich schon immer mal hinwollte und anschließend haben wir uns getrennt, weil die Aussicht auf Technik im Deutschen Museum mich gar nicht gereizt hat.

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Ich war statt dessen in der Alten Pinakothek und habe einfach nur genossen. Die Gemälde und auch das Gebäude. Schade, dass die Zeit für die anderen Pinakotheken nicht gereicht hat.

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Apropos Alte Pinakothek: Die Rubens-Sammlung, auf die die Münchener so stolz sind, ist zum großen Teil geklaut. Die Bilder wurden nämlich pimaldaumen um 1800 vor den anrückenden französischen Horden in Sicherheit nach Mannheim gebracht und anschließend nach München. Und die dachten nicht im Traum daran, diese Schätze wieder zurückzugeben. So war das. Ich habe schon als Studentin mit zweitem Wohnsitz im Museum Kunstpalast (d.h. bevor es privatisiert und damit unerträglich wurde)  extrem bedauert, die Rubens-Gemälde nicht sehen zu können, die ja eigentlich… und erst den da Vinci und den Michelangelo und…

Nun, gut, ist ja auch egal. Ich hatte die Fahrkarte und habe Mann und Kind wieder aus dem Deutschen Museum abgeholt. Die beiden waren übrigens gerade mal in der zweiten Halle. In der Zeit, in der ich zur Pinakothek gefahren bin, 15 Minuten hingelaufen bin, einmal gemütlichst durchgeschlendert bin und wieder zurückgefahren bin. Kind hat ALLES bewundert, in Frage gestellt, ausprobiert und den Vater Löcher in den Bauch gefragt.

Ja, und heute morgen sind wir dann wieder zurück aus dem sonnigen München ins verregnete Baden-Württemberg. Uns allen hat es gut gefallen und vor allen Dingen dem Kind hat unsere Unterkunft ausgesprochen zugesagt: Sich einmal als Burgherr zu fühlen und im Turmzimmer zu residieren. Ein klarer Übernachtungstipp von uns ist daher Burg Schwaneck. Obwohl es eine Jugendherberge ist. Er hat schon beschlossen, dass er die Sommerferien in München verbringen will. Im Museum und in der Burg…

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  1. Liebe Susan,
    vielen Dank für die Wunderbaren Bilder aus München. Am isar-Hochufer war ich früher oft mit dem rad unterwegs. Das Burg schwaneck eine Jugendherberge ist, wusste ich gar nicht. Danke für den Tip.

    1. admin Author says:

      Ich war hin und weg von Burg Schwaneck. Klar, es ist innen halt eine normale, aber picobello in Ordnung gehaltene, Jugendherberge. Aber irgendwie hatte es Atmosphäre. Schön für Kinder ist es allemal, da man sich dort ja nicht so still verhalten muss wie im Hotel. Platz ist auch jede Menge da. Und München ist einfach schön. Wohnen wollen würde ich da nicht, aber es hat was. Irgendwann fahren wir wieder und bleiben ein paar Tage länger.
      (Das gleiche nehme ich mir ständig für Berlin vor, aber…)

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